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Vor genau 70 Jahren explodierten in Mönchhai Teile der Heeresmunitionsanstalt Erinnerung an ein großes Unglück

Von Ramona Adelsberger 20.09.2014, 03:06

Mitten im Huy, in Mönchhai, gab es eine Munitionsfabrik. Hier geschah vor 70 Jahren ein Unglück. Die Opfer wurden auf dem Friedhof von Dingelstedt beigesetzt. Der Heimatverein hat das Grab wieder hergerichtet.

Dingelstedt l Auf dem Friedhof von Dingelstedt fällt ein Grab mit Stein und Gedenktafel auf. "Hier liegen die Opfer der Explosion von Mönchhai. Am 21. September 1944 gab es in der Heeresmunitionsanstalt von Mönchhai zwei Explosionen, bei der insgesamt 59 Menschen den Tod fanden", erklärt Ernst Mahler vom Heimatverein. Am Sonntag jährt sich dieses Unglück zum 70. Mal.

Die meisten der Opfer seien auf dem Friedhof beerdigt worden. Allerdings waren zunächst nur die deutschen Opfer auf dem Gedenkstein genannt. Die ausländischen Toten wurden namenlos beigesetzt. Erst 1975 sei eine weitere Grabplatte dazu gekommen, auf der auch die Namen der ausländischen Opfer eingemeißelt sind.

Mit den Jahren war das Grab unansehnlich geworden. Der Heimatverein von Dingelstedt hat sich nun anlässlich der 70. Wiederkehr des Unglücks um die Grabanlage gekümmert. "Einige Arbeiten konnten wir selbst erledigen", sagt Ernst Mahler. Der Grabstein sei mit Sand abgestrahlt worden, die Hecke wurde beschnitten. "Mit der Erneuerung der Inschriften haben wir einen Fachmann beauftragt." Der Kies stamme noch aus dem Jahr 1975 und sei nur gereinigt worden. Neue Pflanzen und Pflanzschalen schmücken das Grab. "Wir bedanken uns bei der Gemeinde Huy für die Unterstützung", sagt Mahler.

Die Dingelstedterin Rosemarie Lodahl erinnert sich noch genau an den Tag des Unglücks, obwohl sie damals erst acht Jahre alt war. " Das Haus hat gewackelt und Fensterscheiben sind gesprungen."

Sie begrüßt, dass das Grab wieder hergerichtet ist und wünscht sich, "dass die Menschen der Opfer gedenken."

Auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Unglück wird in Wilhelmshall am Sonntag das Blechbudenfest gefeiert, direkt an der ehemaligen Bahnstrecke nach Mönchhai. Rosemarie Lodahl hat dafür Verständnis: "So ist das Leben."