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Hip-Hop-Camp in Halberstadt auf den Spuren der Geschichte / Teilnehmer lernen Rappen, Breakdance und Graffiti-Sprayen Brückenschlag zwischen den Kulturen

Von Theo Weisenburger 24.10.2014, 01:11

Halberstadt l Ein Gedicht von Johann Gleim als Rap, ein buntes Domfenster als Graffiti, die Höhepunkte der Halberstädter Historie als Breakdance - es ist ungewöhnlich, aber nicht unmöglich, was Marian Matuszczyk und seine Mitstreiter in der kommenden Woche vorhaben. Matuszczyk leitet das Hip Hop History Camp, das ab Sonntag, 26. Oktober, eine ganze Herbstferienwoche lang rund ums Soziokulturelle Zentrum Zora stattfindet.

Jugendliche aus dem ganzen Land wollen sich der HipHop-Kultur und ihrer Entstehung ebenso widmen wie der Historie ihrer Gastgeberstadt. Ungewöhnlich vielleicht, aber nachvollziehbar, wenn Organisator Matuszczyk es erklärt. Entstanden ist die Idee 2006 in einer Kooperation von Landesheimatbund und dem Hip-Hop-Netzwerk 4-Ward. Heute richtet das Netzwerk die alljährlichen Camps in verschiedenen Städten zwar alleine aus, doch das Ziel bleibt dasselbe. "Wir wollen den Brückenschlag von der Hip-Hop-Geschichte zur regionalen Geschichte", sagt der Camp-Chef.

Das hört sich theoretischer an, als es am Ende ist. "Wir machen keine vertiefende Bildungsarbeit", sagt Matuszczyk, "wir geben Impulse". Die gibt es in den verschiedenen Workshops, die für die Vormittage geplant sind. Da können die Teilnehmer dann von Fachleuten abschauen, wie denn Graffiti, Breakdance oder Rap genau funktionieren. Als Dozent für Breakdance wird Tänzer Manu aus Quedlinburg erwartet, dem Thema Graffiti widmet sich der Hallenser Künstler Sebastian Höger. In seinen Kursen vermittelt er die Grundkenntnisse. Die nötige künstlerische Inspiration holen sich die jungen Hip-Hopper dann am Nachmittag. Mit einem Besuch im Dom etwa, dessen bunte Fenster eine gute Vorlage für Graffiti bieten. Praktisch umgesetzt wird das dann an einem Trafo-Häuschen der Halberstadtwerke, die neben den Rotary-Clubs aus dem Salzlandkreis und dem Fonds Soziokultur zu den Sponsoren des Camps gehören.

Damit das Ganze nicht zu Hip-Hop-lastig wird, gibt es noch ein Rahmenprogramm - schließlich sind ja Herbstferien. Da geht es nach Wernigerode zur Filmnacht unter dem Motto: "Wir rocken den Brocken", zum Entspannen ins Schwimmbad und zu interkulturellen Begegnungen in der Zentralen Aufnahmestelle.

Die Organisatoren haben in diesem Jahr etwas spät mit der Werbung für das Camp angefangen, deshalb sind noch Plätze frei. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren. Wer übernachten möchte, kann dies in der Zora tun. Das kostet 100 Euro. Ohne Übernachtung kostet die Teilnahme 25 Euro, ideal also für Jugendliche aus Halberstadt und Umgebung. Anmeldungen nimmt Martin Matuszczyk auch kurzfristig entgegen.

Kontakt und Informationen unter 0176 23 15 76 64, im Internet unter www.4ward-ev.de oder auf Facebook