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Die Teilnehmer der Reitjagd durch den Herbst meistern verschiedene Prüfungen Ein unfreiwilliges Bad im Backteich

Von Ramona Adelsberger 13.11.2014, 02:13

Die Reitjagd durch den Herbst endet in Eilenstedt traditionell am Backteich. Der Ritt durch das Wasser ist die letzte Prüfung des Tages für Pferd und Reiter.

Eilenstedt l Am Ende kann Hanna Weinkopf wieder lächeln. Die 15-Jährige war mit ihrem Pferd "Quiet Luna" nach Eilenstedt gekommen, um an der großen Herbstjagd teilzunehmen. Und bis zum Backteich sei sie mit ihrem Pferd auch bestens klar gekommen. Doch beim Durchreiten des Teiches habe sie sich einfach nicht mehr im Sattel halten können. Vorher sei ihre Stute etwas zu forsch den anderen ins Wasser gefolgt und habe dann zu große Sprünge gemacht.

Sabine Bothe vom Reitverein Eilenstedt, der zu diesem schönen Höhepunkt im Kalender des Reitvereins eingeladen hatte, sah das unfreiwillige Bad von Hannah gelassen und tröstete das Mädchen. "Daran wirst du dich dein Leben lang erinnern." Nicht umsonst habe sie in den Hinweisen für alle Teilnehmer am Ausritt auch den Punkt "Wechselkleidung" mit aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war Pechvogel Hannah bereits wieder trocken und konnte den Tag weiter genießen. Nach einer kurzen Auswertung durch Hans-Georg Bothe, der sich besonders erfreut darüber zeigte, dass alle Reiter und ihre Tiere gesund und wohlbehalten zurückgekehrt sind, erinnerten einige Aufnahmen an die Veranstaltung.

Neben dem Ritt durch das Wasser habe es noch weitere Prüfungen gegeben, die zu bewältigen waren. Dafür seien auch Hindernisse aus Naturmaterialien errichtet worden. Bei einem Flachrennen konnten die Tiere dann ihre Schnelligkeit beweisen. Die Besten dieses Rennens (siehe Infokasten) wurden prämiert und als Hannah Weinkopf als dritte neben den gestandenen Reiterinnen der Gastgeber geehrt wurde, war ihre Welt wieder in Ordnung.

Bei einem Jagdgericht in der Reithalle wurden die "Vergehen", die durch die Reiter während des Tages begangen wurden, geahndet. Solche Vergehen sind zum Beispiel Unpünktlichkeit, keine korrekte Kleidung oder der falsche Gruß. Die Strafe in Form von Euro wird in einem Hut gesammelt und soll dem Reit- und Fahrverein zugute kommen. Immerhin 146 Euro kamen so zusammen.

Insgesamt bestand der Tross, der am Morgen nach einer Hubertusmesse aufgebrochen war, aus 33 Reiterinnen und Reitern sowie acht vollbesetzten Kutschen und Gespannen. Der Name des Ausrittes "Reitjagd" soll lediglich symbolisch an frühere Jagdgesellschaften erinnern.

Gesehen und kommentiert haben das unfreiwillige Bad von Hannah im Backteich von Eilenstedt viele Schaulustige, die sich hier eingefunden hatten und auf genau so ein Spektakel warteten. Dabei wurden Erinnerungen wach. Inge Behrend, die früher direkt neben dem Teich gewohnt hat, erzählt lachend, dass sie als Kind nicht nur einmal mit den Füßen im Teich gebadet habe. Und das, obwohl Enten, Gänse und auch damals schon Pferde hier geschwommen seien.