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Behebung von Nässeschäden weit teurer als erwartet Kulturhaus benötigt 150 000 Euro

06.12.2014, 01:06

Rhoden (mhe) l Das Kulturhaus in Rhoden hat Nässeschäden. Das ist seit Längerem bekannt. Das Osterwiecker Bauamt hat nun einen Sachverständigen eingeschaltet, um die Schäden zu begutachten und die Sanierungskosten zu ermitteln. Im Ergebnis steht eine Summe von 150 000 Euro.

Im Bauausschuss des Stadtrates erläuterte Bauamtsmitarbeiter Lutz Kuhlmann, dass die Schäden vor allem das Kellergeschoss betreffen, dass Wände und Fußböden nass sind. Ursache seien fehlende oder mit den Jahren fehlerhafte Sperrschichten im Außenbereich. Er erläuterte, welche Arbeiten im Zuge der Sanierung nötig sind - von der Erneuerung des Putzes bis zum Verlegen einer Drainage. In einem Gebäudeflügel des Kulturhauses befindet sich die Kindertagesstätte des Fallsteindorfes.

Darüber hinaus berichtete Kuhlmann von einer Hygienekontrolle im Kulturhaus durch die Kreisverwaltung. Demnach seien Mängel im Eingangsbereich und im großen Saal festgestellt worden. Dabei seien vor allem erhebliche Lärmimmissionen durch Nachhall beanstandet worden.

Letztere Kritikpunkte wurden im Bauausschuss in Zweifel gestellt. Vorsitzender Hartmut Janitzky (CDU) merkte an, dass im Kulturhaus niemand dauerhaft beschäftigt sei. Deutlicher wurde Ulrich Köhler (Aktiv für Rhoden). Er bezeichnete die Ergebnisse der Kontrolle als "Unverschämtheit dritten Grades". Denn darin soll auch der Vorwurf formuliert sein, die Vorhänge im Saal seien seit 25 Jahren nicht gewaschen worden. "Und es hat sich auch noch keiner in der Nachbarschaft wegen Lärms beschwert."

Doch die weit wichtigere Frage des Abends war, ob und wie die Stadt die 150 000 Euro für die Nässeschäden aufbringen kann und ob die Sanierung in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden kann. "150 000 Euro haben wir nächstes Jahr nicht im Haushalt für das Kulturhaus", unterstrich Janitzky. "In Teilstücken wird es teurer", erklärte Kuhlmann. Er empfahl, in einem Zuge zu bauen. Uwe Reuer (CDU) fragte aber auch, ob man den Keller nicht verfüllen könnte. Dann wäre das statische Stützgerüst des Hauses "eine Zeitbombe", wie Kuhlmann sagte. Beim Verfüllen würde immer ein Hohlraum übrig bleiben.

Ausschussvorsitzender Janitzky schlug dem Bauamt vor, nochmal mit dem Gutachter zu klären, ob es eine einfachere Variante gebe, um zunächst zumindest weitere Schäden abzuwenden.