1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Singen und spielen wird teurer

Kreistag beschließt Anhebung der Gebühren für die Kreismusikschule Harz zum 1. August 2015 Singen und spielen wird teurer

Von Ingmar Mehlhose 12.12.2014, 02:07

Die Gebühren für den Unterricht an der Kreismusikschule Harz werden zum 1. August 2015 erhöht. Je nach Kategorie liegt die Anhebung zwischen zwei und maximal acht Euro monatlich.

Halberstadt l Mit großer Mehrheit hat der Kreistag bei fünf Nein-Stimmen und drei Enthaltungen die Novellierung der Gebührensatzung für die Kreismusikschule Harz in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Die bisherigen Tarife waren seit dem 1. August 2010 gültig und laut Verwaltung eine Überarbeitung daher geboten. Nach dem vorläufigen Jahresabschluss 2013 kostet eine durchschnittliche Unterrichtsstunde etwa 1685,48 Euro. Finanziert wird sie aus Gebührenerträgen (24,40 Prozent), Zuschüssen vom Land Sachsen-Anhalt (10,81 Prozent), sonstigen Erträgen (2,81 Prozent) und dem Zuschuss aus dem Kreishaushalt (61,98 Prozent). Im zurückliegenden Kalkulationszeitraum wurden in dem Eigenbetrieb insgesamt rund 215 000 Euro Tariferhöhungen (11,5 Prozent) bei unveränderten Tarifen und gleichbleibenden Zuwendungen vom Kreis erwirtschaftet.

Eine moderate Anhebung der Gebühren ab dem Schuljahr 2015/2016 ist aus Sicht der Verwaltung unumgänglich, um den Zuschuss zu entlasten und somit die Konsolidierung des Etats zu unterstützen. Als angemessen wird eine Erhöhung zum 1. August nächsten Jahres sowie zum 1. August 2017 um jeweils zwei Monatsraten (teilbar durch zwölf) der derzeit geltenden Preise vorgeschlagen. Das ergibt eine Steigerung der monatlichen Kosten von zwei bis maximal acht Euro pro Kategorie.

Ein Beispiel: Aktuell kosten 30 Minuten instrumentaler und vokaler Hauptfachunterricht für Kinder und Jugendliche ohne eigenes Einkommen 38 Euro monatlich und 456 Euro pro Jahr. Ab 1. August 2015 werden 44 beziehungsweise 528 Euro fällig. Zum Schuljahresstart 2017/2018 sind 50 oder 600 Euro zu löhnen.

Basierend auf der Beschlussvorlage wären bei gleichbleibender Zahl der Jahreswochenstunden und der Schüler anteilige höhere Gebührenerträge zu erwarten. 2015 wird von 43 800 Euro ausgegangen. Für 2016 liegt die Erwartung bei 105 200 Euro. 2017 könnten es 149 000 Euro sein und 2018 210 400 Euro.

Die bisherigen Regelungen zu Ermäßigungen wurden von der Verwaltung hingegegen nicht verändert, obwohl sie eine freiwillige Aufgabe darstellen. Im Schuljahr 201/2014 wurden finanzielle Vergünstigungen in Höhe etwa 48 300 Euro gewährt. Eine Streichung soll es unter Hinweis auf den Bildungsauftrag des Landes Sachsen-Anhalt und des ausschließlich gemeinnützigen Zweckes der Einrichtung nicht geben. Aber auch keine weiteren Boni wegen der Konsolidierung des Haushaltes.

Laut Ulrike Stumpf-Schilling hat der Eigenbetrieb aktuell 85 Lehrer und 1500 Schüler im Alter von anderthalb Jahren bis "open end". Die Betriebsleiterin: "Wir sind keine Jugendmusikschule, sondern wenden uns an die ganze Familie." Neben verschiedenen Kursen gehören Unterricht in Gesang und 20 Instrumenten zum Spektrum. Zudem gibt es derzeit 30 Ensembles im Haus.