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Geschichtskrimi in Klaussynagoge

17.01.2015, 01:05

Halberstadt (ret) l Der Halberstädter Berend Lehmann (1661 - 1730) war einer der bedeutendsten Hofjuden seiner Zeit. Über sein facettenreiches Leben und Wirken informiert das Berend-Lehmann-Museum für jüdische Geschichte und Kultur in der Judenstraße 25.

Ausführlich hat sich Berndt Strobach (Wolfenbüttel) mit dieser historischen Persönlichkeit beschäftigt. Wie gestaltete sich aber das Leben von Familienangehörigen? Bei seinen Recherchen im hannoverschen Staatsarchiv stieß Strobach auf Überraschendes. Das hat er in seinem Buch "Bei Liquiditätsproblemen: Folter. Das Verfahren gegen die jüdischen Kaufleute Gumpert und Isaak Behrens in Hannover, 1721-1726" dargestellt.

Unter der Folter sollen die insolventen jüdischen Bankiers preisgeben, wohin sie angeblich Werte aus der Konkursmasse verschoben haben. In den Verdacht der Beihilfe kommt auch Berend Lehmann, der Schwiegervater von Isaak Behrens. Mit seiner Darstellung des kombinierten Straf- und Konkursverfahrens in Hannover zeichnet der Autor ein eindrucksvolles Bild der (parteiischen) Rechtspraxis und der Wirtschaftsverhältnisse zu Beginn des 18. Jahrhunderts.

Die Essenz seiner Untersuchungen stellt Berndt Strobach am Sonntag, dem 25. Januar, in der Klaussynagoge, Rosenwinkel 18, vor. Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr.