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Kämmerer Tino Schmidt Neuer Mann für den Millionen-Job

In den nächsten Wochen wird in den Mitgliedsgemeinden und in der
Verbandsgemeinde Vorharz der Haushalt für 2015 diskutiert und
beschlossen. Im Amt für Finanzen laufen alle Fäden zusammen. Dort stellt
sich mit Tino Schmidt ein neuer Amtsleiter den Herausforderungen.

Von Dieter Kunze 21.01.2015, 01:10

Wegeleben/Schwanebeck l Tino Schmidt - seines Zeichens der "Neue" im Finanzressort der Verbandsgemeinde Vorharz - kann nicht nur auf der soliden Basis seines Vorgängers Ulrich Strümpel aufbauen, sondern auch auf die Erfahrungen seiner zehn Mitarbeiter im Schwanebecker Amtsgebäude setzen. Wobei Schmidt auch eigene Erfahrungen, die er in der Region sammeln konnte, mitbringt.

Im Sommer des Jahres 2000 begann der heute 30-Jährige seine Ausbildung in der damaligen Kreisverwaltung Quedlinburg und schloss sie erfolgreich als Verwaltungs-fachangestellter ab. "Auch in den Folgejahren hatte ich als Mitarbeiter und später als Sachbearbeiter Brand- und Katstrophenschutz schon einiges mit den Gemeinden zu tun und kenne deshalb die Strukturen", berichtet er. Als die Stelle des Sachgebietsleiters Verwaltung im Gesundheitsamt neu vergeben wurde, arbeitete er sich dort ein und musste zahlreiche haushaltsrechtliche Aufgaben lösen. Bevor ihm die Amtsleiter-Ausschreibung in der Verbandsgemeinde Vorharz bekannt wurde, war er 2014 für einige Monate im Statistischen Landesamt beschäftigt.

Der Wechsel in den Vorharz, konkret in die Schwanebecker Außenstelle der Verwaltung, reizte Schmidt sofort. Es gab zwar, wie zu vernehmen ist, jede Menge Bewerbungen, doch der 30-Jährige meisterte alle Hürden - vom schriftlichen Eignungstest über Bewerbungsgespräche bis hin zur Vorstellung im Verbandsgemeinderat. Anfang November 2014 übernahm er vom Vorgänger seine neuen Arbeitsaufgaben. "Das hat mit Ulrich Strümpel toll geklappt bei der Übergabe", bekräftigt der junge Kämmerer.

Nun ist er nicht nur für den Acht-Millionen-Euro-Haushalt der Verbandsgemeinde, sondern auch für die Einzeletats der sieben Mitgliedskommunen zuständig. Den Spagat zwischen Einnahmen und Ausgaben hinzubekommen, sei angesichts der sinkenden Landeszuschüsse keine einfache Aufgabe. Vor allem Kindertagesstätten und Schulen sowie der Brandschutz würden über Umlagen der Gemeinden ebenso zentral finanziert wie einige Investitionen.

Für Schmidt und sein Team sind damit viele Aufgaben verbunden. Angefangen bei Planung und Beratung bis hin zur Vorbereitung der Ratsbeschlüsse und der Abstimmung mit der Kommunalaufsicht. Zudem gilt es, im laufenden Jahr Abweichungen zum Finanzplan im Blick zu behalten.

Zwar klagen auch im Vorharz fast alle Kommunen über klamme Haushalte, doch der neue Amtsleiter ist angesichts der bisherigen Kassenlage in der Verbandsgemeinde Vorharz und einer entsprechenden Sparbereitschaft optimistisch, auch künftig im Plan zu bleiben. Mit dem Neubau der Kindertagesstätte in Harsleben stehe ein großer Brocken gerade vor dem Abschluss, bilanziert der Kämmerer erfreut.

Tino Schmidt hat sein Wissen und die Basisausbildung in den vergangenen Jahren noch mit einem Studium an der Hochschule Harz erweitert. Er ist heute Diplom-Verwaltungsfachwirt. "Mein Schwerpunkt war dabei Finanzmanagement und inzwischen bin ich auf diesem Gebiet auch in der Erwachsenenbildung aktiv", sagte er. "Schließlich lernt man auch bei jedem Treffen mit Praktikern selbst noch einiges hinzu."

Der ledige Quedlinburger ist in seiner Freizeit aktiver Basketballer und kümmert sich gern um seinen privaten Haushalt. Wegen seiner früheren Arbeit im Bereich Katastrophenschutz ließ er sich auch zum Rettungssanitäter ausbilden.

"Wir sind gewissermaßen ein Verzahnungsamt und sorgen dafür, dass die Budgetverantwortlichen die Lage kennen." - Tino Schmidt, neuer Kämmerer in der Verbandsgemeinde Vorharz

Künftig sieht Tino Schmidt einen Arbeitsschwerpunkt darin, das Controlling zu sichern. Den jeweiligen Ratsmitgliedern sollen regelmäßig Kosten- und Leistungsvergleiche vorgelegt werden, um anhand von Kennziffern rechtzeitig die nötigen Schlussfolgerungen ziehen zu können. "Wir sind gewissermaßen ein Verzahnungsamt und sorgen dafür, dass die Budgetverantwortlichen die Lage kennen." Dass er sich dabei auf ein eingespieltes Team verlassen kann, stellte der Mann für den Millionen-Job schon in den ersten Wochen fest.