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Teams von 12 der 16 städtischen Kindertagesstätten fit für das Programm "Bildung elementar" Stadt bildet Erzieherinnen weiter

04.03.2015, 01:13

Jedes einzelne Kind in seiner Entwicklung bestmöglich zu begleiten, ist ein Ziel von "Bildung elementar". Jetzt haben weitere Erzieherinnen der Stadt die Qualifikation dafür abgeschlossen.

Halberstadt (sc) l "Eltern sehen ihr besonderes Vertrauen nicht nur darin, dass ihre Kinder in Kindertagesstätten in Obhut genommen und betreut werden, sondern, dass sie auch in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung gefördert werden. Das verlangt von uns als Träger der Tagesstätten nicht nur die Schaffung einer angemessenen Infrastruktur, sondern auch das Engagement, durch entsprechende Aus- und Weiterbildung das Wissen und Können unserer Mitarbeiter zu schulen", sagte Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) im Rathaus vor Leiterinnen, Erziehern und Erzieherinnen aus sechs städtischen Kindertagesstätten.

Die Teams der Kindertagesstätten "Zum Ententeich", "Kinderland", "Regenbogen", "Sonnenschein", "Waldblick I" und "Waldblick II" haben erfolgreich an dem Projekt "Verbesserung der frühkindlichen Bildung durch Qualifizierung des Betreuungspersonals" in Kindertagesstätten (100-Stunden-Programm) teilgenommen.

Vor Kurzem überreichte ihnen Oberbürgermeister Henke die vom Ministerium für Arbeit und Soziales ausgestellten Zertifikate zur schriftlichen Bestätigung dieser Weiterbildung, die vom Land und der Europäischen Union finanziert wird. Die Stadt hatte keine finanziellen Kosten zu tragen.

Bei dieser Aus- und Weiterbildung geht es um die Umsetzung des Bildungsprogramms für Kindertagesstätten in Sachsen-Anhalt "Bildung: elementar - Bildung von Anfang an". Insgesamt nahmen 87 Erzieherinnen und drei Erzieher an dieser Qualifizierung vom März bis Dezember 2014 teil. Bereits im Jahr 2012 hatte die Stadt Halberstadt über dieses Programm Schulungen angeboten.

Somit konnten sich seit Oktober 2012 zwölf der 16 Kindereinrichtungen qualifizieren lassen. "Möglich wurden diese Schulungen allesamt durch das Fördergeld. Dafür sind 51 000 Euro ausgegeben worden", berichtete Stadtsprecherin Ute Huch.

Das bedeutet, dass 141 pädagogische Fachkräfte von 160 umfangreich (jeweils 60 Stunden Theorie und 20 Stunden begleitende Übungen in der Praxis) zum Bildungsprogramm geschult wurden. 2016 wird die Schulung aller 160 Fachkräfte abgeschlossen sein, war aus dem zuständigen Fachbereich der Stadtverwaltung zu erfahren.

Wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kindertagesstätten äußerten, sei die Weiterbildung sehr belebend gewesen und habe darüber hinaus die Mitarbeiter der jeweiligen Teams noch mehr zusammengebracht. Man habe sehr viel mitgenommen aus dem Bildungsprogramm, habe viel gelernt und Spaß gehabt. Eingefahrene Konzepte seien aufgeweicht und die offene Gruppenarbeit gefördert worden.

Die Dokumentation der Arbeit mit den Kindern und damit die Beurteilung eines jeden einzelnen Kindes seien intensiviert worden. Das erfordere zwar mehr Zeit, sei aber sehr wichtig für die Gespräche mit den Eltern, die so den Entwicklungsverlauf und Entwicklungsstand ihrer Kinder sehr genau verfolgen können. "Alles steht und fällt mit den Referenten, und wir hatten Super-Referentinnen", lautet die einhellige Meinung der Erzieherinnen und Erzieher am Tisch des Oberbürgermeisters.

Drei Referentinnen standen für die Vermittlung des Weiterbildungsstoffes zur Verfügung. Dabei ging es um folgende sechs Module: Bildungsauftrag für Kindertagsstätten, Fachliche Grundorientierung für die Förderung frühkindlicher Bildungsprozesse, Pädagogische Professionalität, Beobachtung, Dokumentation und Evaluation, Erziehungspartnerschaft und Gestaltung von Übergängen.

In den Teams wurden auch von den Einrichtungen selbst festgelegte Projekte diskutiert wie zum Beispiel das Erstellen von Bögen für die Beobachtung der Kinder, offene Gruppenarbeit im Hortbereich, Elternarbeit - hier vor allem die Transparenz der pädagogischen Arbeit -, Entwicklungsgespräche mit Eltern über ihre Kinder oder das Erstellen von Konzeptionen.

"Ich ziehe vor jeder Erzieherin und jedem Erzieher, die an dem Bildungsprogramm teilgenommen haben, den Hut, denn sie haben viel Zeit ausschließlich nach Feierabend und an Sonnabenden für diese Weiterbildung investiert", unterstrich Uta Felis, Fachberaterin Kindertagesstätten aus der Abteilung Bildung, Jugend und Sport der Stadtverwaltung. Unter ihrer engagierten Federführung stand und steht die Anwendung des Förderprogramms "Bildung: elementar - Bildung von Anfang an" in Halberstadt.

Halberstadt ist auch eine der Städte, in der dieses Landesprogramm erarbeitet worden war. Maßgeblich am Modellprojekt beteiligt war vor einigen Jahren das Team der vom Cecilienstift getragenen Kindertagesstätte "Marie-Hauptmann-Stiftung".