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  7. Telekom will DSL-Leitungen schon bis Jahresmitte aufbohren

Unternehmen will Internet-Engpässe in den Bereichen Dingelstedt und Badersleben schneller beseitigen / Planungen sind angelaufen Telekom will DSL-Leitungen schon bis Jahresmitte aufbohren

Von Dennis Lotzmann 17.03.2015, 02:25

Gemeinde Huy l Gute Nachrichten für DSL-Interessenten in der Gemeinde Huy: Die Deutsche Telekom will bestehende Engpässe in ihrer Netzstruktur schon bis Mitte dieses Jahres beheben. Nach Angaben eines Verantwortlichen für den Netzausbau sollen die technischen Komponenten in einigen Ortsteilen voraussichtlich bis zur Jahresmitte erneuert werden. Ursprünglich hatte ein Telekom-Sprecher von einem Ausbau bis zum vierten Quartal dieses Jahres gesprochen.

Nach Volksstimme-Informationen sind die Macher vor Ort bereits mit den konkreten Ausbauplanungen beschäftigt. Wie es hieß, stehen dabei die Ortsnetzbereiche Dingelstedt und Badersleben mit den Ortsteilen Eilsdorf und dem Bereich Arbketal ebenso im Fokus wie die Ortsteile Anderbeck, Huy-Neinstedt und Wilhelmshall.

In diesen Bereichen hatte es zuletzt gehäufte Kritik von Internet-Nutzern gegeben. Neben insgesamt zu geringen Bandbreiten hatten einige Interessenten gar keine DSL-Zugänge der Telekom mehr bekommen können (die Volksstimme berichtete).

Diese Engpässe entstünden aufgrund der verbauten Technik, hieß es seitens der Telekom. Anders als in Dedeleben oder Schlanstedt, wo vor einigen Jahren ein staatlich geförderter Netzausbau mit modernsten Komponenten erfolgte, sind in Badersleben und Dingelstedt noch ältere DSL-Komponenten installiert. Diese sollen nun gegen moderne Technik ausgetauscht werden. Positive Konsequenz für die Kunden: Es gibt anschließend wieder mehr DSL-Ports und insgesamt höhere Bandbreiten.

Im Zuge des Ausbaus seien auf jeden Fall Bandbreiten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde realistisch, hieß es. Kunden, die vergleichsweise dicht an den einzelnen Umsetzerstationen wohnen, könnten sogar mit Bandbreiten im VDSL-Spektrum mit bis zu 50 Megabit rechnen. Entscheidend ist dabei stets die Länge der sogenannten letzten Meile. In den Umsetzerstationen, großen grauen Straßenverteilerschränken, enden die von den Vermittlungsstellen herangeführten Glasfaserleitungen. Dort wird das DSL-Signal dann auf die Kupferleitungen, die bis zu den einzelnen Hausanschlüssen führen, aufmoduliert. Das Problem ist dabei die unvermeidliche DSL-Dämpfung: Je länger das Kupferkabel dieser letzten Meile, desto stärker wird die DSL-Bandbreite gedämpft.

Für die Deutsche Telekom sind DSL-Anbindungen mit entsprechender Bandbreite heute entscheidend, um den angestrebten technologischen Sprung zur sogenannten IP-Telefonie zu vollziehen. Die Telekom will in den kommenden Jahren sukzessive alle klassischen Telefonleitungen abschaffen und alle Telefonate internetbasierend anbieten. Das setzt ein flächendeckendes DSL-Netz mit hohen Bandbreiten voraus.

Auch der abgelegene Ortsteil Wilhelmshall soll zumindest indirekt vom Netzausbau im Ortsnetzbereich Dingelstedt profitieren, hieß es seitens der Deutschen Telekom.