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Kerstin Salomon findet Erfüllung im Engagement für ihren Heimatort Chronistin von Vogelsdorf

Von Ramona Adelsberger 11.04.2015, 03:23

Als Vorbereitung auf die 875 Jahrfeier der Ortschaft Vogelsdorf hat Kerstin Salomon begonnen, die Chronik des Ortes zu schreiben. Heute hält sie alles fest, was für die Nachwelt wichtig sein könnte und schreibt gerade die Geschichte der Feuerwehr auf.

Vogelsdorf l "Wenn ich etwas tue, bringe ich es auch ordentlich zu Ende", sagt Kerstin Salomon über sich selbst. Als der damalige Bürgermeister Bernd Frielingsdorf in Vorbereitung der 875 Jahrfeier die Aufgaben verteilte, habe sie nicht geahnt, worauf sie sich einlässt. Ursprünglich sei es um einige Fotos und ein wenig Text gegangen, erinnert sie sich. Entstanden ist eine Festschrift, die alle Erwartungen übertrifft und Dimensionen gesprengt hat. Auf ingesamt 153 Seiten sind das historische und das neue Vogelsdorf zu erleben.

Stützen konnte sich Kerstin Salomon vor allem auf die Arbeit von Rosi Rzosik, die während ihrer Tätigkeit für die Gemeinde bereits viele historische Fakten zusammengetragen hatte. Einiges jedoch sei unwiederbringlich verloren, bedauert Kerstin Salomon. "Die eigentliche Chronik von Vogelsdorf ist in den Wirren der Wende verschwunden."

Erst nach der Großen Jubiläumsfeier sei sie zur offiziellen Chronistin des Ortes ernannt worden. Seither nutzt Kerstin Salomon jede Gelegenheit , um in Archiven zu stöbern und Anfragen zu starten, um die noch vorhandenen Lücken zu füllen. So suche sie zum Beispiel immer noch nach einem Bild des ehemaligen Bahnhofs von Vogelsdorf. "Meine Anfrage an die Bahn blieb ohne Reaktion, erzählt sie enttäuscht. Eine große Hilfe sei ihr Uwe Krebs vom Heimatverein Dedeleben gewesen, der gute Ratschläge gegeben und Kontakte vermittelt habe. Der offizielle Titel der Chronistin erleichtere die Arbeit, so sei zum Beispiel der Zugang zu den Kirchenunterlagen einfacher.

Zur Zeit arbeitet sie zusätzlich an einer Chronik anlässlich des 140-jährigen Bestehens der Feuerwehr Vogelsdorf, das im August gefeiert werden soll. "Ich bin immer dankbar für Bilder, Karten und Erinnerungen aus dem früheren Vogelsdorf, sagt sie und versichert, dass alle Originale umgehend an die Absender zurückgesendet werden.

Kerstin Salomon ist Vogelsdorferin aus Leidenschaft, sie ist hier aufgewachsen und denkt nicht an Weggang. Sie bedauert, dass viele junge Leute dem Ort den Rücken gekehrt haben und hofft, dass die jetzigen Vogelsdorfer auch weiterhin so aktiv und fest zusammenhalten. Neben den Chroniken erledigt Kerstin Salomon die Korrespondenz der Kirchengemeinde von Vogelsdorf. Damit habe sie gerade jetzt eine Menge zu tun, weil das ehrgeizige Projekt der Vogelsdorfer zur Schaffung eines kirchlich kommunalen Zentrums zur Zeit auf den Weg gebracht wird. Kerstin Salomon wünscht sich sehr, dass dieses Projekt von Erfolg gekrönt sein wird.

"Das Leben hier in Vogelsdorf macht einfach Spaß, sagt die engagierte Frau, die alle Aktivitäten im Ort begrüßt. So wird sie auch beim bevorstehenden Frühjahrsputz am Sonnabend, 18. April, beim Flohmarkt am Sonntag, 26. April, und beim Filmprojekt des Marientheaters, das am kommenden Dienstag vorgestellt wird, mit dabei sein.

Ganz besonders freue sie sich auf den geplanten Tag der offenen Gärten von Vogelsdorf, der erstmals stattfindet. Dann will sie ihren heimischen Garten präsentieren. Nach Jahren des Experimentierens ist es ihr gelungen, auch die schattigen Bereiche dauerhaft zu begrünen.