1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Studenten unterstützen Flüchtlinge

EIL

Projekt "Halberstadt Crossroads" Studenten unterstützen Flüchtlinge

Straßen- oder Wegkreuzung Halberstadt, diesen Namen haben Studenten der
Hochschule Harz ihrem Projekt gegeben. Die Crossroads-Leute wollen
Vorurteilen begegnen.

Von Sabine Scholz 13.06.2015, 03:24

Halberstadt l Mehrere Beweggründe haben Robin Radom, Falco Schäfer und Lasse Boomgaarden veranlasst "Halberstadt Crossroads" zu gründen. Ein Projekt, mit dem die jungen Männer weitere Möglichkeiten der Begegnung von Deutschen und Flüchtlingen schaffen wollen.
Ihr erstes Vorhaben, ein internationaler Kochabend, ist bereits gut angekommen. "Wir hatten erst Bedenken, dass sich Grüppchen bilden und die ZASt-Bewohner und die Mithelfer unter sich bleiben. Aber es hat sich toll gemischt, es wurde gemeinsam gekocht, gemeinsam gegessen und miteinander geredet", sagt Robin Radom. "Geredet wurde mit Händen und Füßen, aber es klappte ganz gut. Es war ein toller, entspannter Abend", ergänzt Falco Schäfer.

Im Team des soziokulturellen Zentrums Zora in Halberstadt fanden sie hilfreiche Unterstützung. Ohnehin hat sie erstaunt, wie zahlreich die Angebote bereits sind, mit denen Halberstädter den Kontakt zu Flüchtlingen suchen und eine Willkommenskultur aufbauen.
"Wir wollen keine Parallelangebote schaffen", sagen die drei Studenten. Sie verstehen sich als Teil eines weitgespannten Netzwerkes, in das sie ein paar neue Ideen knüpfen wollen.

Die "welcome buddies" zum Beispiel. "Wir wollen einen Pool an Leuten schaffen, die sich um die Flüchtlinge kümmern, in dem sie Sport mit ihnen machen, ihnen die Stadt zeigen, mit ihnen sprechen, Deutsch unterrichten, Theater besuchen", sagt Radom. "Der Alltag in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber ist nicht besonders abwechslungsreich. Wir wollen den Aufenthalt der Asylbewerber hier in Halberstadt etwas angenehmer gestalten", ergänzt Falco Schäfer.
"Es bereichert ja auch uns, wenn wir fremden Kulturen begegnen, uns mit den Schicksalen der Menschen befassen, die hier in Deutschland ein neues Leben aufbauen wollen", fügt Lasse Boomgaarden an.

Die drei jungen Männer sind zuversichtlich, dass "Halberstadt Crossroads" sich weiter entwickelt. Bei einem ersten Treffen waren 30 Interessierte dabei, zum Kochabend 15 Helfer und 20 Flüchtlinge. In den Prüfungsphasen und Semesterferien können sie sich nicht so sehr kümmern, aber im neuen Semester soll es mit strafferer Organisationsstruktur weitergehen. "Wir freuen uns über jeden, der sich mit bei uns engagieren will", sagt Robin Radom. "Das Projekt ist nicht auf Studenten und Hochschulangehörige begrenzt."