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Weihnachten in Halberstadt Helle Sterne für den Breiten Weg

Kritik hat es beim Weihnachtsmarkt 2014 gehagelt, weil der Breite Weg statt festlich beleuchtet nur dunkel war. Das Kuratorium Stadtkultur und die Stadtverwaltung haben sich des Problems angenommen.

Von Jörg Endries 08.07.2015, 12:33

Halberstadt l Gähnende Leere am Montagabend im Ratssitzungssaal Halberstadt. Obwohl es bei einer Gesprächsrunde um ein Thema gehen soll, das vielen Halberstädtern auf den Nägeln brennt: "Die weihnachtliche Gestaltung des Breiten Weges". Stadtverwaltung und Kuratorium Stadtkultur haben die Kritik aufgegriffen und wollen mit breiter Unterstützung von Bürgern und Händlern den Missstand beheben.

Doch mit der erhofften Unterstützung ist es nicht weit her. Zwölf Bürger waren der Einladung ins Rathaus gefolgt. Verloren kamen sie sich im großen Saal vor. Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) und Dr. Frank Aedtner, Vorsitzender des Kuratoriums Stadtentwicklung, hatten große Hoffnungen auf die Beteiligung ansässiger Händler gesetzt, um den Breiten Weg zur Weihnachtszeit nachhaltig zu beleben. Bis auf eine Geschäftsfrau glänzten die Händler allerdings mit Abwesenheit.

"Ich finde es traurig, dass so wenige Kollegen den Weg hierher gefunden haben." - Geschäftsfrau Yvonne Neumann

Yvonne Neumann vom Modeexpress: "Ich finde es traurig, dass so wenige Kollegen den Weg hierher gefunden haben." Allerdings verwies sie auch darauf, dass bereits viele Geschäfte am Breiten Weg aufgegeben wurden, weil die schlechte wirtschaftliche Lage die Händler zur Schließung zwangen.

Die Enttäuschung über die schwache Resonanz auf das -Gesprächsangebot steht sowohl Andreas Henke als auch Frank Aedtner ins Gesicht geschrieben. "Wir haben gehofft, dass mehr Bürger und Händler der Einladung folgen. Jetzt wissen wir, zu welchen finanziellen Konditionen die Beleuchtung gekauft und installiert werden kann", sagte Andreas Henke.

Die peinliche Situation, vor fast leeren Stuhlreihen zu stehen, ist für den OB nicht so neu. Ein Déjà-vu: Bereits zu Jahresanfang hatten Händler ein OB-Gesprächsangebot und eine Einladung ins Rathaus kurzerhand ingnoriert.

Dennoch ließ sich Frank Aedtner nicht davon abhalten, die Ideen und die damit verbundenen Kosten für die weihnachtliche Beleuchtung des Breiten Weges vorzustellen. Die in der Fußgängerzone vorhandenen Laternen erhalten 20 beleuchtete Schweif-sterne. Kosten pro Stern 800 Euro. Um Ende und Anfang des Breiten Weges kenntlich zu gestalten, sollen die dort stehenden Bäume mit Zapfen-Leuchtelementen in Szene gesetzt werden. Die kosten pro Baum 1300 Euro. Alles inklusive Installation. Die Instal-lation des Diodenleuchtschmucks übernehmen Mitarbeiter des Stadt- und Landschaftspflegebetriebes Halberstadt (Stala), so Frank Aedtner. Doch wer bezahlt die Rechnung?

"Bürger und Händler sind zu einer Spendenaktion aufgerufen", betonte der Chef des Kuratoriums Stadtentwicklung. Die sei schon angelaufen. "Erfolgreich", sagte Frank Aedtner. Nach seinen Worten habe man für den Baumschmuck bereits Spender gefunden. Hilfe ist noch zur Finanzierung der Sterne gefragt. "Jede Spende zählt. Egal ob groß oder klein", appelliert Aedtner.

Yvonne Neumann schlug zur Belebung des Breiten -Weges während der Weihnachtszeit vor, nicht nur für Beleuchtung zu sorgen, sondern auch eine Märchenstrecke aufzubauen. "Damit locken wir Kinder, Eltern und Großeltern an. Kundschaft, die die Geschäfte am Breiten Weg bitter nötig haben." Möglich wäre auch ein Sternenabend mit Musik.

Ein Vorschlag, den Oberbürgermeister Andreas Henke dankend aufnahm und an Weihnachtsmarkt-Veranstalter Jens Ganso weiterleiten will.

CDU-Stadtrat Daniel Szarata regte an, dass sich an bestimmten Abenden die Händler an Ständen vorstellen, "mit Brezeln und Glühwein". Schon hätte man die Fußgängerzone ein Stück mehr belebt.

Für Frank Aedtner ist der Breite Weg ein "wichtiger Bestandteil der Stadt". Darum werde das Kuratorium Stadtkultur das Projekt "weihnachtliche Beleuchtung" weiter mit allen Kräften vorantreiben. Im Herbst soll es eine weitere Gesprächsrunde im Rathaus dazu geben. "Bis dahin nutzen wir die Zeit und treten persönlich an die Geschäftsleute heran."