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Spendenaktion für Opfer und Hinterbliebene des Zugunglücks geht weiter Diakonie koordiniert unbürokratische Hilfe

Von Axel Haase 09.02.2011, 04:27

Die Opfer des Zugunglücks bei Hordorf und ihre Angehörigen sind nicht vergessen. Ungebrochen ist die Bereitschaft der Menschen im Landkreis Harz, die Hinterbliebenen und Überlebenden mit einer Geldspende zu unterstützen. Die Koordination der Hilfe liegt jetzt in den Händen der Diakonie.

Landkreis Harz. "Auf das vom Landkreis am 31. Januar spontan eingerichtete Spendenkonto sind innerhalb einer Woche über 8000 Euro eingegangen. Weitere größere Spenden sind bereits avisiert", informiert die Pressesprecherin des Landratsamtes, Ingelore Kamann. Auch in anderen Institutionen liefen Spendenaktionen, die letztlich ein und den selben Zweck verfolgen: schnelle und unbürokratische finanzielle Hilfe und Unterstützung für die Betroffenen zu leisten.

Die Hauptfrage dabei: Wie kann das Geld den Opfern möglichst schnell zur Verfügung gestellt und gerecht verteilt werden? Um diese Frage gemeinsam zu klären, hatten Landrat Dr. Michael Ermrich (CDU) und Propst Christoph Hackbeil am Montag zu einem gemeinsamen Gespräch mit Vertretern des Kirchenkreises Halberstadt eingeladen. "Im Ergebnis verständigten sich die Anwesenden darauf, einen gemeinsamen Hilfsfonds zu schaffen, in den das Geld aus verschiedenen Spendenkonten einfließen kann", sagt Kamann.

Alle weiteren Aktivitäten werden nun durch die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Halberstadt, Ute Gabriel-Betzle, koordiniert.

"Wir haben natürlich keine Erfahrung im Umgang mit solch einer verantwortungsvollen Aufgabe. Das schreckliche Unglück hat auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mich tief schockiert", sagte Gabriel-Betzle gestern gegenüber der Volksstimme. "Doch wir als diakonische Einrichtung können über die Koordination der finanziellen Hilfe hinaus natürlich auch anders helfen, durch Beratung, Betreuung und durch menschliche Nähe mit den Opfern sowie Trost spendende Worte", fügt sie hinzu. Über die Verteilung der Spenden wird ein Beirat, bestehend aus Vertretern beider Kirchen, dem Landrat, dem Diakonischen Werk und einem Notar, entscheiden, versichert Gabriel-Betzle. Einig sind sich alle bereits in einem Punkt: Die Hinterbliebenen und die Überlebenden sollen zunächst einen einheitlichen Sockelbetrag erhalten. Über die Verwendung von darüber hinaus zur Verfügung stehenden Geldern wird dann gemeinsam entschieden. "Diese Hilfe ist eine reine Soforthilfe aus Spendengeldern. Das hat nichts mit rechtlichen Fragen von Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu tun", so Gabriel-Betzle. Betroffene können sich über die Verfahrensweise bei Ute Gabriel-Betzle, Telefon (0 39 41) 69 63 15, oder per E-Mail unter: u.gabriel@diakonie-halberstadt.de informieren. Das Spendenkonto bleibt beim Landkreis mit einem geänderten Verwendungszweck bestehen. Alle bisher eingegangenen Gelder werden in den Hilfsfonds einfließen.

Die Kontoverbindung lautet: Landkreis Harz, Kontonummer: 339 82 96 80, Bankleitzahl: 810 520 00 bei der Harzsparkasse, Verwendungszweck: Hilfsfonds Zugunglück Hordorf.