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Werner Hatzmann gibt nach 33 Jahren Staffelstab weiter Generationswechsel an der Spitze des Gartenvereins

Von Mario Heinicke 18.03.2011, 05:29

Im Osterwiecker Gartenverein gab es einen Generationswechsel. Nach 33 Jahren an der Spitze des heute zweitgrößten Osterwiecker Vereins gab Werner Hatzmann den Staffelstab an einen Jüngeren weiter. Neuer Vorsitzender ist Jaques Schwarzbach.

Osterwieck. Eigentlich lief die Wahlperiode von Werner Hatzmann noch bis 2014. Doch schon seit längerem hatte der heute 76-Jährige nach einem Nachfolger Ausschau gehalten. Jaques Schwarzbach wurde durch ihn im vergangenen Jahr eingearbeitet. Die Hauptversammlung der 193 Mitglieder wählte nun den neuen Vorsitzenden, der zuvor Stellvertreter war. Neuer Stellvertreter ist Klaus Rudolph.

Werner Hatzmann wird sich noch nicht zur Ruhe setzen. Er bleibt als Vorsitzender der Gartenanlage Kirchberg im Vereinsvorstand und vertritt die Osterwiecker auch weiter im Halberstädter Regionalverband der Gartenfreunde.

1978 war es, als Werner Hatzmann Vorsitzender des 1923 gegründeten Gartenvereins wurde, der zu DDR-Zeiten aber als Kleingartensparte des VKSK lief. In der DDR gab es keine Vereine. "Mein größter Wunsch war es damals, ein eigenes Spartenheim für alle zu errichten. Das haben wir erreicht." Anfang der 1980er Jahre wurde das Haus in Eigenleistung gebaut. Heute ist es zwar nicht mehr an einen Wirt verpachtet, aber eine Art Dorfgemeinschaftshaus, das für Familienfeiern gemietet werden kann.

Momentan bewirtschaften die 189 Vereinsmitglieder etwa 200 Gärten. Einige Gartenfreunde haben auch einen Zweitgarten übernommen. Insgesamt gibt es 228 Gärten in fünf Anlagen. Die ungenutzten Gärten werden durch Arbeitseinsätze sauber gehalten. Der Verein rührt daher die Werbetrommel: Wer einen Garten nutzen möchte, möge sich melden. "Dem Vorstand bereitet es Sorge, wenn Gärten liegen bleiben", sagte Werner Hatzmann Er kennt noch andere Zeiten. 1982 gab es sogar 284 Parzellen in Osterwieck - und eine Warteliste von Leuten, die einen Garten pachten wollten. Selbst 1990 standen noch 20 Personen auf dieser Liste.

Doch der Rückgang ist ein bundesweiter Trend. Die Osterwiecker trennten sich vor einigen Jahren schon von der Anlage Untere Ziegelei, die heute ein Wohngebiet ist.

Froh ist der Verein, dass die Stadt Eigentümerin der Gartenflächen und somit die Pacht bezahlbar ist.

Aus dem Vereinsleben des Jahres 2010 berichtete Hatzmann, dass in der Anlage Kirchberg in einem großen Arbeitseinsatz ein neues Stromkabel verlegt wurde, um die Stromversorgung sicherer zu machen. "Sogar die Glühbirne in der Laube flackerte schon."

Ein Fachberater aus Magdeburg zeigte den Gartenfreunden, wie man verschiedene Obstbäume richtig auslichtet.

Eine Vereinsfahrt führte die Gartenfreunde nach Istrien. Dieses Jahr ist eine Mehrtagestour zum Gardasee geplant.

Reaktivieren wollen die Osterwiecker wieder die Beziehungen zum Gartenverein in der Partnerstadt Hornburg. 1990 besiegelten die Vereine einen Freundschaftsvertrag, personelle Veränderungen in Hornburg ließen den Kontakt zuletzt etwas abflauen.

Rege genutzt wird von den Mitgliedern weiterhin das Angebot, für den Baum- und Strauchschnitt Container der Entsorgungswirtschaft gestellt zu bekommen und dafür auf Gartenfeuer zu verzichten. Werner Hatzmann sprach von 13 Containern, die in den Anlagen gefüllt wurden.