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Trinkwasserversorgung im nördlichen Huy-Bereich Entscheidung über Lieferanten ist offen

19.03.2011, 04:26

Die Entscheidung, woher künftig das Trinkwasser für weite Teile der Gemeinde Huy kommen soll, ist nach wie vor offen. Drei Varianten werden gegenwärtig geprüft - favorisiert wird die Versorgung der Huy-Ortsteile mit weichem Fremdwasser.

Gemeinde Huy (mhe). Eine Trinkwasser-Fernleitung möchte der WAZ Huy-Fallstein in diesem Jahr zwischen den Huy-Ortsteilen Aderstedt und Pabstorf bauen. Damit soll eine größere Versorgungssicherheit erreicht werden. Der Zweckverband plant den Bau dieser Leitung parallel mit einer Abwasserdruckleitung, für die schon Fördermittel bewilligt sind.

Was die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde Huy sowie in Rohrsheim betrifft, so steht der Verband im Nordhuy vor einer völligen Neuausrichtung. Drei Varianten stehen dabei nach Auskunft von Verbandsgeschäftsführer Dr. Carl Haffke zur Auswahl und sollen nun geprüft werden.

Zum ersten die langfristige Wasserversorgung aus eigenen Brunnen. Dafür müssten die Wasserwerke in Röderhof und Badersleben ertüchtigt werden. Bis auf Aderstedt und Pabstorf, die in allen Varianten Wasser aus der Colbitz-Letzlinger Heide erhalten, würden also alle anderen Orte weiterhin Huy-Wasser bekommen. Dieses soll dann aber mit Hilfe von Enthärtungsanlagen behandelt werden, damit es nicht mehr so hart ist wie bislang. Nach bisherigen Berechnungen wäre das mit 3,6 Millionen Euro Aufwand die kostengünstigste Variante. Hierbei wäre der Neubau des Hochbehälters Badersleben erforderlich.

Von Badersleben aus wird aktuell auch noch Dardesheim beliefert. Hier entsteht aber gerade eine Leitung von Zilly, so dass Dardesheim ab Mitte dieses Jahres auf direktem Weg weiches Harzwasser erhält.

Zwei andere Varianten sehen für die Huy-Ortsteile Fremdwasser vor. 4,5 Millionen Euro teuer wäre die Lösung zum Heranführen von Wasser aus der Colbitz-Letzlinger Heide. Aderstedt wird bereits von dort versorgt. Die Härte liegt bei 14 Grad.

Ebenfalls 14 Grad deutscher Härte weist das Wasser aus dem Süden auf, das über Schwanebeck herangeführt werden könnte. Es ist ein Mix von Wasser aus der Rappbodetalsperre und aus dem Wasserwerk Klus in Halberstadt. Kostenpunkt: 3,9 Millionen Euro.

Wie Carl Haffke berichtet, hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes die WAZ-Geschäftsführung bevollmächtigt, die beiden Fremdwasservarianten zu verfolgen. Allerdings rechne sich das nur, wenn für die notwendigen Baumaßnahmen mehr als die Hälfte der Kosten mit Fördermitteln abgedeckt würden und der Vorlieferant zudem für das Trinkwasser einen Nachlass zum normalen Preis gewähre. Eine endgültige Entscheidung für eine der drei Varianten sei noch nicht gefallen.

Unabhängig davon, wie das Ergebnis lautet, geht Geschäftsführer Haffke davon aus, dass die Investitionen zu keiner Gebührenerhöhung für Trinkwasser führen.