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Sargstedter Siedlung / Michael Schubert: "Wir fühlen uns verraten und verkauft"

19.03.2011, 04:28

Halberstadt (je). Wie eine Bombe schlug gestern der Volksstimme-Bericht "Schuldenlast blockiert Sanierungsvorhaben" über das Ausbleiben der Fördermittel für die Sanierung der Diesterweg-Grundschule ein.

Michael Schubert, Bewohner der Sargstedter Siedlung und SPD-Kreistagsabgeordneter, ist fassungslos darüber, wie die Stadt Halberstadt mit dem etwa 3000 Einwohner zählenden Ortsteil umgeht. "Mich haben viele Bürger gestern beim Einkauf im Markt angesprochen, die entsetzt waren über die Nachricht, dass unsere Schule wieder kein Geld bekommen soll. Wir fühlen uns verraten und von der Stadt verkauft."

Die Stadt habe in den vergangenen Jahren für so viele sinnlose Projekte Geld verpulvert. Schubert erinnert an den Domhang. "Aber für die Siedlung ist weder Geld für vernünftige Geh- und Radwege, noch für die so wichtige Schule übrig. Und das seit Jahrzehnten", schimpft Michael Schubert. Die Siedlung sei ein junger Stadtteil, der nach wie vor wächst. Junge Familien fühlen sich dort wohl, bauen ein Nest. Das Konzept, die Diesterweg-Grundschule nicht nur zu sanieren, sondern sie zu einem Zentrum für Jung und Alt mit Kita und Seniorentreff auszubauen, war und ist toll, sagt der Kreistagsabgeordnete.

"Wir zahlen hier alle unsere Pacht oder die Grundstückssteuer, dafür sind die Bewohner der Sargstedter Siedlung gut genug. Soll die Stadt etwas für uns tun, für die Kinder in der Siedlung, ist kein Geld da. Man lässt uns seit Jahren im Regen stehen", ist Michael Schubert verärgert.