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Muss das Radwegenetz für die Sicherheit der Radfahrer weiter ausgebaut werden? Bundes- und Landesstraßen sollen 107 Kilometer Radweg erhalten

Von Jörg Endries 24.05.2011, 06:34

Hoher Spaßfaktor und gesund noch dazu: Beim Fahrradfahren passt beides zusammen. Bei Jung und Alt ist es beliebt. Der Drahtesel erlebt einen Boom. Und der Beliebtheitsgrad steigt weiter an. Ist das Radwegenetz in der Region darauf vorbereitet? Muss es weiter ausgebaut werden?

Halberstadt. Wer den Landkreis Harz mit dem Fahrrad erkunden möchte, dem wird in der Region einiges geboten. Mit einer Dichte von 296 Metern pro Quadratkilometer gehört der Landkreis Harz zu den Regionen in Sachsen-Anhalt mit der höchsten Dichte an Fahrradwegen. Darunter befinden sich wichtige Routen wie der Aller-Harz-Radweg, der Harzvorland-Radweg, der Harzrundweg, der Ilse- und Boderadweg und das Flaggschiff, der Europaradweg R 1. Auf den kann man von den Niederlanden bis nach St. Petersburg radeln. Den Harzkreis streift er zwischen Stapelburg und Falkenstein am Nordrand des Harzes. Darüber hinaus laden viele kommunale Strecken zwischen Bruch und Brocken zum Radeln ein. Insgesamt 625 Kilometer mit den unterschiedlichsten Schwierigkeits- und natürlich auch Ausbaugraden.

Neben diesen meist landschaftlich attraktiven Fahrradwegen ist vorgesehen, das Netz der straßenbegleitenden Radwege weiter auszubauen, wie Robby Lotzmann, Sachbearbeiter Kreisentwicklung und Kultur in der Landkreisverwaltung, informierte. "Sie sind meist sehr gepflegt, gut ausgebaut und man kommt schnell von A nach B. Und was nicht zu unterschätzen ist, der Sicherheitsfaktor ist sehr hoch", so Lotzmann.

Im Landesradverkehrsplan Sachsen-Anhalt fanden viele Projekte für den Harzkreis Aufnahme. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht der Bau von Radwegen entlang der B 79 von Hessen nach Halberstadt sowie von Halberstadt nach Blankenburg an der B 81 mit Anbindung an den Europaradweg. Außerdem soll es später einmal möglich sein, von der Kreisstadt nach Quedlinburg und umgekehrt entlang der B 79 zu radeln. Bisher können Fahrradfahrer nur in Teilabschnitten zwischen Quedlinburg und der B 6n sowie Halberstadt und Harsleben einen Radweg an der Bundesstraße nutzen. An den Bundesstraßen sollen insgesamt 94,5 Kilometer Radwege für geschätzte Baukosten von 12,3 Millionen Euro entstehen, an den Landesstraßen 83 Kilometer für 10,5 Millionen Euro. Nur einen Haken hat die Planung: "Es gibt keinen konkreten Zeitplan, bis wann die Projekte verwirklicht werden sollen", kritisiert Robby Lotzmann.

Das Radwegenetz soll aber auch entlang der Kreisstraßen weiter ausgebaut werden. Unter anderem rund um den Huy, zwischen Schwanebeck und Nienhagen in Weiterführung bis Gröningen und zwischen Heudeber und Derenburg (zur Hälfte realisiert). Derzeit gibt es entlang der Kreisstraßen etwa 30 Kilometer Radwege. "Wichtig wäre auch ein Fahrradweg von Halberstadt nach Sargstedt", stellt Robby Lotzmann fest.

Aber all die genannten Pläne können nur verwirklicht werden, wenn dafür das Geld zur Verfügung steht. Wann das sein wird? Eine Frage, die derzeit weder das Land noch der Landkreis angesichts der finanziellen Engpässe beantworten kann.

Weiter hingegen geht es aber beim Ausbau des beliebten und landschaftlich schönen Radwanderweges an der Holtemme von Halberstadt über Derenburg nach Wernigerode, berichtet Lotzmann.

Wenn Sie, liebe Leser, Ihre Meinung zum Radwegenetz mitteilen wollen, dann haben Sie auf der dritten Lokalseite der Halberstädter Volksstimme dazu die Gelegenheit.