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Arbeiten liegen im Zeitplan Bagger schaufeln fleißig für den Neubau im Stadion

Von Sabine Scholz 05.08.2011, 06:27

Heute startet die neue Saison der Fußball-Regionalliga, und die Halberstädter Germanen absolvieren am Sonntag auswärts ihr erstes Spiel. Das heimische Friedensstadion ist noch eine Baustelle.

Halberstadt. "Wenn das Wetter mitspielt, dürfte der Rohbau am 31. Dezember fertig sein", sagt Olaf Herbst. Der verantwortliche Bauplaner ist zugleich ehrenamtlich Präsident des VfB Germania und als solcher ebenfalls daran interessiert, dass die Umbauarbeiten im Friedensstadion zügig vorangehen. Seit gestern wird am Neubau der Sitzplatztribünen und des Funktionsgebäudes gearbeitet.

Die Stehplatzränge sind fertig. "Es war eine gute Entscheidung, diesen Bauabschnitt als erstes zu beginnen. So konnten wir in der vergangenen Woche auch schon die Abnahme durch den DFB dafür bekommen", berichtet der Halberstädter. Die Verant- wortlichen des DFB hatten sich den Stand der Arbeiten in Halberstadt angesehen und geprüft, ob alle Auflagen erfüllt wurden. "Gerade für Spiele, bei denen wir mit sehr vielen Gäste-Zuschauern rechnen müssen, gelten strenge Vorgaben", sagt Herbst und nennt Begegnungen mit den Teams aus Halle, Magdeburg und Leipzig.

Aber wie soll man auf einem Platz spielen, an dem noch die Bauleute hantieren? "Wir haben rechtzeitig beim DFB den Antrag gestellt, in der Hinrunde nur Heimspiele zu haben, zu denen erfahrungsgemäß weniger Gästefans mitreisen. Das ist uns auch genehmigt worden. Und ab dem 31. Dezember können wir den Platz auch wieder richtig nutzen, weil dann der Sitzplatzbereich fertig ist. Der Innenausbau des Funktionsgebäudes beeinträchtigt den Spielablauf ja nicht", erklärt Herbst. Umkleideräume und Toiletten sind auf dem Gelände vorhanden, ebenso wie eine Vereinsgaststätte.

Anpfiff immer sonntags

Rund 650 Sitzplätze soll es geben sowie sieben separate Rollstuhlplätze. Das neue Gebäude wird entgegen ersten Planungen ein bisschen kleiner und ist dann 48 Meter lang. Das spart Kosten, ebenso wie die Tatsache, dass der DFB keine Flutlichtanlage fordert. "Wir legen zwar schon die Kabel mit in die Erde, falls sich daran später einmal etwas ändern sollte, aber bis jetzt müssen wir kein Flutlicht im Stadion haben." Das freut den Vereinspräsidenten, weil die Kosten für den Umbau so im Rahmen bleiben. Das sei wichtig, die Halberstädter achten schon darauf, nicht unnötig Geld auszugeben.

So gehen alle Spieler arbeiten - andere Teams in der Regionalliga sind längst keine Amateure mehr, sondern Profis. "Der einzige fest Angestellte bei uns ist der Trainer. Alles andere wird im Ehrenamt erledigt. Das macht uns schon sehr stolz. Und wir haben in den vergangenen zehn Jahren daran gearbeitet, ein finanzielles Fundament zu schaffen, das einmal die Regionalligalizenz ermöglichen würde, wenn der sportliche Erfolg entsprechend ist. In der vergangenen Saison waren wir dann so gut. Mit der Fußball GmbH haben wir eine Art private Bürger-GmbH, an der viele unterschiedliche Partner beteiligt sind", sagt Herbst.

Dass der Stadionumbau ohne Fördergeld vom Land vonstatten geht, empfindet Herbst schon ein bisschen als ungerecht, immerhin spiele man jetzt auf dem gleichen Niveau wie die Teams aus Halle und Magdeburg, wo große Stadionbauten mit Steuergeldern unterstützt wurden. "Aber ich bin optimistisch, dass sich an dieser Situation noch etwas ändern wird. Wir sind jedenfalls noch immer im Gespräch mit dem Land."

Unabhängig davon geht der Umbau weiter, und bald wird die Regionalliga-Elf von Trainer Wolfgang Petersen im heimischen Stadion kicken. Übrigens, der Anpfiff für die Heimspiele erfolgt immer sonntags um 13.30 Uhr. "Ich freue mich, dass auch dieser Antrag vom DFB positiv entschieden wurde. Wir möchten, dass die Fußballfans, die sonnabends selbst spielen, am Sonntag Gelegenheit haben, zu uns zu kommen und zuzuschauen", begründet Herbst dieses Ansinnen der Halberstädter.