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Sonnenblumenfest in Wülperode Rekordhöhe nicht geknackt

Von Ramona Schmidt 24.08.2011, 04:30

Wülperode feierte am vergangenen Wochenende das Sonnenblumenfest. Aus diesem Anlass wird alljährlich auch der Sonnenblumenkönig gekürt. In diesem Sommer bestand aber offenbar nicht das ideale Wetter, um trotz der langjährigen Erfahrungen der Wülperöder wieder eine Sonnenblume mit Rekordhöhe aufzuziehen.

Wülperode. Dass das Sonnenblumenfest in Wülperode längst kein Geheimtipp mehr ist, zeigte sich auch in diesem Jahr. Die Gäste kamen u. a. aus Chicago, Frankfurt am Main, Eberswalde oder Klein-Glienicke bei Potsdam. Dabei handelte es sich um Freunde und Bekannte von Wülperöder Familien. Oft wird ein Jahr im Voraus schon der Urlaub geplant, um dabei sein zu können.

Ursprung des Festes war die Idee, die Dorfgemeinschaft zu festigen, das Leben auf dem Land attraktiver zu machen und einfach Spaß mit Nachbarn und Freunden zu haben. Der Ablauf ist altbewährt und wird kaum verändert.

Start war am Freitag mit dem Aufbau der Zelte und dem Herrichten des Festplatzes. Wer wollte, konnte schon mal das "Hufeisenzielwerfen" üben, die diesjährige Wettbewerbsdisziplin.

Der eigentliche Höhepunkt ist aber der Sonnabend. Schon am frühen Vormittag fuhr Bernd Klamert mit seiner Gulaschkanone vor und kochte seine begehrte Erbsensuppe. Um 13 Uhr eröffnete Manfred Riecher, Vorsitzender des 1000-Jahre-Vereins, das Fest und lud alle Gäste zum Dorfrundgang ein.

Dorfrundgang zu den neuen Gebäuden

Erstes Ziel war der neue Kindergarten des Ortes. Leiterin Sabine Schröder führte durch die modernen, lichtdurchfluteten Räume und zeigte den interessanten Außenbereich. So konnten auch die Wülperöder, die keine Kinder zur Kita bringen, staunen, wie gut für die Kleinen gesorgt wird.

Weiter ging es zur neuen Unterkunft der Feuerwehr. Das Gerätehaus ist zwar noch nicht bezugsfertig, aber seit der letzten Führung vor einem Jahr hat sich schon einiges getan. Danach ging es zum Festplatz zurück.

Hier begann der Wettbewerb im Hufeisenzielwurf. Nach je sechs Würfen zählte die Jury Bick/Schmidt die Treffer. Sieger bei den Erwachsenen wurden punktgleich Lucas Helms und Bernd Klamert. Die Kinder lieferten sich ein spannendes Stechen um den Sieg. Erster wurde Jannes Grünewald, gefolgt von Sebastian Gallert und René Dreyling.

Viele Kinder versuchten bei einem Malwettbewerb die schönste Sonnenblume zu zeichnen. Und wer wollte, konnte unter sachkundiger Anleitung von Hermann Helms einen Crashkurs im "Feuermachen wie die Steinzeit- menschen" belegen. Nach kurzer Einweisung durch Robert Schmidt wagten viele Festbesucher auch eine Rundfahrt mit den aus der Stadtinformation Osterwieck ausgeliehenen Elektrofahrrädern.

Das "Sonnenblumencafé" hatte dieses Jahr 29 verschiedene Kuchen im Angebot. Besonders groß und lecker war die "Sonnenblumenkreation" vom "Tortentreff" der Familie Dreyling.

Der Höhepunkt des Tages rückte näher. Wen hatte nun die "Sonnenblumenhöhenmessauswertungskontrollplatzierungskommission" als Sonnenblumenkönig mit der höchsten Sonnenblume ermittelt? 23 Teilnehmer, das waren weniger als in den Vorjahren, hatten sich angemeldet. Der verregnete Sommer hatte wohl viele Siegerträume weggespült. Konnte Vorjahressieger Wolfgang Rumlich auch in diesem Jahr die höchste Blume vorweisen? Nein, er kam mit 3,84 Meter auf Platz vier. Zum Sieg mussten es schon vier Meter und mehr sein. Dritter wurde Uwe Tonndorf mit 4,04 Meter, Platz zwei belegte Helmut Bräutigam mit 4,09 Meter und Sieger wurde, als erfahrener Züchter schon mehrfach ausgezeichnet, Manfred Riecher mit 4,19 Meter. Er erinnerte an den bestehenden Weltrekord: 8,03 Meter war die Sonnenblume eines Züchters am Niederrhein hoch, und er forderte alle auf, diesen Rekord zu knacken.

Die Friedenspfeife am Abend

Später gab es Leckereien vom Drehspieß, Krautsalat, Tzaziki und Pilzpfanne. Hierfür zeichnen die Männer des Vereins verantwortlich. Zwiebeln und Kartoffeln spendierte der im Ort ansässige landwirtschaftliche Betrieb der Familie Reckleben. Um 20 Uhr wird beim Fest die Friedenspfeife geraucht. Das ist, wenn auch ungesund, ein alter Brauch. Nach Einbruch der Dunkelheit erhellten Schwedenfeuer den Platz, und die Wülperöder tanzten bis in den frühen Morgen.

Nach einer kurzen Nacht ging es Sonntag früh ans Aufräumen. Auch wenn nicht alle Einwohner das Fest besuchten (aber wo gibt es das heute schon), war es ein schönes Wochenende mit viel Spaß und bei bestem Sommerwetter. Glück gehabt. Der Dank richtete sich an alle, die jedes Jahr mithelfen, dass das Fest ein Erfolg wird.