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500 000 Euro Zuschuss für Friedensstadion-Umbau Überraschende Geldspritze für neue Flutlichtanlage

Von Jörg Endries 07.12.2011, 05:23

Sichtbare Fortschritte macht der Neubau des Funktionsgebäudes und der überdachten Tribüne im Friedensstadion Halberstadt. Der Innenausschuss des Landtages Sachsen-Anhalt hat sich dafür ausgesprochen, das Bauvorhaben finanziell zu unterstützen, wie deren Vorsitzender Dr. Ronald Brachmann (SPD) informierte.

Halberstadt l Das Friedensstadion in Halberstadt ist seit Mitte Juni eine Baustelle. Ein langgehegter Traum der Sportler und Fans des VfB Germania wird in Beton gegossen und in Stahl gerahmt.

Das Stadion bekommt ein neues 48 Meter langes und 18 Meter breites Funktionsgebäude sowie eine überdachte Zuschauertribüne. Etwa zwei Millionen Euro hat die städtische Holding Nosa für das ehrgeizige Projekt zur Verfügung gestellt. Ein noch viel anspruchsvollerer Plan, der ganz große Wurf, dem Stadion eine Frischzellenkur für 5,5 Millionen Euro zu spendieren, konnte Anfang dieses Jahres nicht umgesetzt werden. Dafür wäre eine wesentlich größere finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt notwendig gewesen. Die Landesregierung beantwortete damals den Antrag auf Förderung zwar, wollte aber nur 500 000 Euro bereitstellen. An sich eine stolze Summe, für die Pläne der Halberstädter jedoch zu gering.

Dietz Kagelmann, damals Nosa-Geschäftsführer, und Germania-Präsident Olaf Herbst schlugen dieses Angebot letztlich aus. Hauptargument: Mit der Annahme der Fördermittel hätte man sich über 25 Jahre mit einem Grundbucheintrag an bestimmte Bedingungen des Landes Sachsen-Anhalt binden müssen. Dafür sei die Summe aber zu gering gewesen. Anlässlich der Grundsteinlegung hatte auch Landrat Dr. Michael Ermrich kritisiert, dass die Nosa den Umbau ohne Hilfe des Landes stemmen müsse. "Das halte ich für unangemessen", sagte der Landrat.

"Wir freuen uns natürlich über die finanzielle Zuwendung aus Magdeburg ..."

Olaf Herbst, Präsident des VfB Germania Halberstadt

Mittlerweile gibt es erneut Signale aus Magdeburg, dass sich die Landesregierung am Bauvorhaben in der Kreisstadt beteiligen wolle. Im Gespräch sind wiederum 500 000 Euro. Das habe der auch für den Sport zuständige Innenausschuss des Landtages auf Antrag der Fraktionen von CDU und SPD im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2012 beschlossen, teilte der Vorsitzende des Ausschusses Dr. Ronald Brachmann (SPD) mit.

"Nachdem in Magdeburg und Halle mit großzügiger finan- zieller Unterstützung des Landes die Fußballstadien neu gebaut worden sind, halte ich es für geboten, dass sich das Land auch an den Kosten für den Umbau des Stadions des Regionalligisten VfB Germania Halberstadt beteiligt", so Brachmann.

Das Friedensstadion in der Kreisstadt habe aufgrund seiner Lage und Anbindung im Freizeit- und Sportzentrum Halberstadt eine besondere Bedeutung sowohl für den Regionalligafußball, als auch für den Behindertensport. Das Stadion werde zum einen als Leistungszentrum Fußball genutzt, dient aber ebenso als Trainingszentrum für den Behindertensport. Für beide Bereiche sei die Gewährleistung der vollen Funktionsfähigkeit des Stadions wichtig.

"Förderrechtlich darf die finanzielle Zuwendung allerdings in keinem direkten Zusammenhang mit den derzeit laufenden Baumaßnahmen zum Neubau eines Funktionsgebäudes, einer überdachten Zuschauertribüne und weiteren Stehplatztribünen stehen", betonte Ronald Brachmann. Vorgesehen sei deshalb, die Gelder für die Installation einer Flutlichtanlage und einer Akustikanlage auszugeben. Mittlerweile hat auch der Finanzausschuss des Landtages grünes Licht für die Geldspritze gegeben, wie Brachmann am Montag informierte.

"Wir freuen uns natürlich über die finanzielle Zuwendung aus Magdeburg und nehmen das Geld sehr gern an", sagte Olaf Herbst, Präsident des VfB Germania. Die Arbeiten am Friedensstadion würden sehr gut voranschreiten und man sei genau im Zeitplan. Nicht zuletzt das milde Wetter habe daran einen erheblichen Anteil. "Wenn das so weiter geht, ist bis Jahresende der Rohbau des Funktionsgebäudes pünktlich fertig. Die zweite Stehtribüne soll zum ersten Spiel der Regionalliga im neuen Jahr am 18. Februar fertiggestellt sein", berichtet Olaf Herbst weiter. Bereits am 19. Dezember diesen Jahres werden die provisorischen Tribünen abgebaut. Mit der Fertigstellung des gesamten Umbauprojektes rechnet er im Sommer kommenden Jahres.