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Geschäftsführung der Harzer Schmalspurbahnen begründet Tariferhöhung mit steigendem Kostendruck HSB-Fahrkarten kosten ab März "Kilometergeld"

Von Tom Koch 17.02.2012, 04:27

Wernigerode l Rund 1,2Millionen Fahrgäste und ein Jahresumsatz von 11Millionen Euro bedeuten, 2011 war für die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) ein erfolgreiches Geschäftsjahr.

Geschäftsführer Matthias Wagener nannte gestern in der Bilanzpressekonferenz vor allem das Wetter als Grund für diese positiven Unternehmenszahlen (siehe auch Seite 2).Ein später Ostertermin und vor allem ein fast frühlingshafter November hätten für viele Bahnreisende gesorgt - mithin für viele Touristen im Harz, so der Wernigeröder Bahnchef. Nach wie vor ist die Brockenpassage dabei das wirtschaftliche Zugpferd: Fast eine dreiviertel Million Menschen haben sich im Vorjahr ein Zugticket hinauf zum Harzgipfel gekauft. 220000Gäste zählte die kommunale Bahngesellschaft im Nordhäuser Bereich, 106000Reisende nutzten die Selketalbahn.

Dass die HSB mehr als ein bloßes Verkehrsmittel ist, darauf verwies Wagener als er von 29000Passagieren bei Sonderfahrten im Vorjahr sprach und ankündigte, in diesem Jahr werde der "Mephisto-Express" 29Mal zu den Aufführungen der Rockoper "Faust" auf dem Brocken starten.

Allen diesen positiven Zahlen zum Trotz, kündigte Wagener eine Preiserhöhung zum 5.März an. Beispielsweise verteuert sich von Wernigerode nach Drei Annen Hohne das Billet um einen auf 7Euro, die Hin- und Rückfahrt von Drei Annen nach Benneckenstein kostet hingegen unverändert 11Euro. Die HSB verabschiedet sich nämlich zugleich vom Tarifzonensystem, um auf den Strecken der Harzquer- und Selketalbahn zum kilometerabhängigen Tarif zurückzukehren.

Der Brockentarif indes verteuert sich auf 21bzw. 32Euro für eine einfache bzw. Hin- und Rückfahrt, das sind 3bzw. 4Euro mehr.

Die letzte Fahrpreiserhöhung stammt vom vergangenen Mai. Geschäftsführer Matthias Wagener begründete diese erneute Anhebung der Tarife des von Harzer Kommunen getragenen Verkehrsunternehmens (ihr Zuschuss allein beträgt rund 770000Euro) "mit gestiegenem Kostendruck".

Dass die HSB-Fahrten bereits im März, also deutlich vor dem Fahrplanwechsel im Mai, teurer werden, hat übrigens einen einfachen Grund. Die Fahrgäste sollen rechtzeitig vor den Osterferien für Mehreinnahmen sorgen.