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Umfangreiches Positionspapier veröffentlicht / Theaterfördervereine kündigen breite Unterstützung an "Initiative Theater" fordert Erhalt der Kultur im Harz

Von Thomas Junk 29.06.2012, 05:15

Die neu ins Leben gerufene "Initiative Theater" will sich für den Fortbestand des Nordharzer Städtebundtheaters stark machen. Mit einem umfangreichen Positionspapier geht die Initiative jetzt in die Offensive.

Halberstadt l Unternehmer, Ärzte, Hoteliers, Pfarrer. Die Mitglieder der "Initiative Theater" kommen aus allen Lebensbereichen. Und aus allen Ecken den Harzkreises. Zum Ziel haben sie sich gesetzt, das Nordharzer Städtebundtheater als "kulturellen Leuchtturm" des Landkreises am Leben zu erhalten.

Dabei geht es ihnen aber nicht nur um die Kultur an sich, sondern es stehen auch wirtschaftliche Aspekte im Fokus. Zum einen stelle das Theater einen sogenannten weichen Standortfaktor dar, der für die Gewinnung von Fachkräften für die Region unverzichtbar sei, erklärt Steffen Hoffmann, Sprecher der Initiative. Und neben den insgesamt 180 Arbeitsplätzen am Theater stände bei Verlust auch eine Kaufkraft von mehreren Millionen Euro zur Disposition. Immerhin habe das Nordharzer Städtebundtheater ein Gesamtbudget von acht Millionen Euro jährlich. Geld, das in der Region bleibe, so Hoffmann. In dem Papier heißt es: "Das Positionspapier steht dabei stellvertretend für das Interesse der Region, ihrer Bürger, Unternehmen und zukünftigen Generationen, für den Wirtschaftsraum und dessen Arbeitsplätze, die Kaufkraft und nicht zuletzt für den Bestand einer Kulturlandschaft, einen Lebensraum mit Qualität."

Das Theater habe eine große Bedeutung für die gesamte Region, findet Hoffmann. "Wir sprechen hier nicht über einen Zeitraum von zwei Jahren. Entscheidend ist die Entwicklung in 10 oder 20 Jahren. Wenn ich jetzt den Grundstein entziehe, brauche ich mich später nicht über die Folgen wundern", so Hoffmann.

Dieses Schriftstück, das den Titel "Fakt ist! Ihre Unterstützung ist unverzichtbar" trägt, versenden Steffen Hoffmann und seine Mitstreiter nun an Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung. Aber es soll auch öffentlich in Arztpraxen und Geschäften ausliegen. Zwar wurde es in einer Auflage von 10 000 Exemplaren gedruckt, und soll nun unter die Menschen gebracht werden, das Ansinnen der Initiative ist es aber, multimedial aufzutreten. Sie wollen, dass sich ihre Positionen via Internet, E-Mail und Twitter weit verbreiten.

Die Vorsitzenden der beiden Theaterfördervereine in Quedlinburg und Halberstadt, Ernst-Ulrich Jürgens und Klaus Rupprich, bekamen gestern von Hoffmann die frisch gedruckten Seiten überreicht. "Das hat eine neue Qualität, denn es ist eine Aktion, die aus einer ganz anderen Ecke, nämlich aus der Bürgerschaft heraus kommt", freute sich Rupprich. Jürgens bedauerte: "Wir heißen ¿Ihr Theater im Harz\', in Wernigerode und Blankenburg scheint dieses Motto aber noch nicht angekommen zu sein." Er wünsche sich eine bessere Zusammenarbeit im gesamten Landkreis.