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Denkmaltag in Weferlingen zieht von Jahr zu Jahr mehr Oldtimer-Fans an Däne war "Blechreiz"-Gast mit längster Fahrt

16.09.2013, 01:27

Weferlingen (aro) l "In jedem Jahr kommen mehr Oldtimer", freut sich Peter Kanitz vom "Rätzlinger Blechreiz", der alljährlich zum Tag des offenen Denkmals mit seinen Bikerfreunden ein Oldtimertreffen auf seinem Geschäftshof in Weferlingen, auf dem Steinweg und inzwischen auch auf dem Parkplatz an der Aller organisiert. Um die 100 Oldtimer mit zwei, drei oder vier Rädern waren in diesem Jahr zu sehen.

Die Bikerfreunde organisieren das Treffen inzwischen stabsmäßig. Sonst sei das nicht mehr zu bewerkstelligen, sagt Peter Kanitz. Für eine Nachwuchsband, die sich bei dem Treffen vorgestellt hat, haben die Männer extra noch eine Überdachung gebaut, und die war bei den Regenschauern auch nötig. Der Regen vertrieb leider einige Oldtimerfreunde mit ihren Fahrzeugen nach kurzer Zeit wieder. Die meisten Fans der glänzenden Blechkarossen aber hielten aus.

Die "Blechreiz"-Organisatoren waren stolz, dass in diesem Jahr einige außergewöhnliche Gäste begrüßt werden konnten. Die weiteste Anreise hatte der Däne Sören Hoyer Hansen aus Ejby. Gunnar Keindorf von den "Blechreiz"-Freunden hatte ihn über das Internet kennengelernt. Und der Rätzlinger hatte den Dänen mit seiner italienischen Moto Morini, Baujahr 1977, dann auch zu sich eingeladen. Sören Hoyer Hansen hatte sich für ein italienisches Motorrad entschieden, weil diese Marke wenig produziert wurde und sie auch in den 70er Jahren schon mit vielen Raffinessen ausgestattet war. Der stolze Besitzer startet mit ihr in jedem Jahr zu einer großen Tour. In Weferlingen gefiel es ihm sehr gut, versicherte der Biker, der übrigens durch das deutsche Kinderfernsehen deutsch gelernt hat. Er komme gern wieder, versicherte er.

Einen Extra-Platz auf einem Podest in der Scheune hatte die MZ ETS 700 des verstorbenen DDR-Rennfahrers Thomas Heuschkel. Heuschkel hatte die Maschine auf zwei Zylinder umgebaut, so dass sie auch die doppelte Leistung brachte.

Eine ganz andere technische Rarität hatte Wilfried Schmidt, Eigentümer der Eimersleber Windmühle, mitgebracht, und zwar eine Radial-Turbine, die 1974 im VEB Strömungsmaschinen Pirna gebaut wurde. Davon gab es nur 3800, erzählt er. Mit diesem Dieselmotor können beispielsweise Notstrom- aggregate oder Pumpen in Katastrophenfällen angetrieben werden. Der Motor kann drei Stunden in eins laufen. In manchen Gebieten, in denen damit gerechnet werden muss, dass öfter der Strom ausfällt, laufen die Motoren heute noch.