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Etingens Ortsbürgermeister Wolfgang Kapps dankt zum Jahresbeginn den engagierten Bewohnern Empfang mit Sekt, Schnittchen, Kritik und viel Lob

Von Anett Roisch 20.01.2014, 02:25

Zu einem Neujahrsempfang mit vielen Gesprächen haben Etingens Ortsbürgermeister Wolfgang Kapps und die Mitglieder des Ortschaftsrates die Vertreter von ortsansässigen Betrieben, von Vereinen, der Kirche und anderen Institutionen im Sportlerheim begrüßt. Es hat Kritik und im Besonderen viel Lob für engagierte Bürger gegeben.

Etingen l "Das bestellte Essen ist leider noch nicht da. Ich hoffe, dass es noch kommt", sagte Etingens Ortsbürgermeister Wolfgang Kapps (parteilos) am Freitagabend mit dem Blick zur Uhr. "Nicht so schlimm, dann machen wir schnell Eierback", schlug Friedrich Dörheit vom Sportverein vor. Um die Zeit bis zum Büfett sinnvoll zu überbrücken, hielt Kapps Rückschau.

"Eingeladen habe ich auch Bürger, die im letzten Jahr aufgefallen sind - positiv natürlich", sagte Kapps schmunzelnd. Dazu gehörten Ilse Thurmann sowie Elisabeth und Edgar Schulze, die das Gelände rund um das Vereinshaus immer stillschweigend auf Vordermann bringen. "Leider sind noch nicht alle geladenen Gäste hier", stellte der Bürgermeister fest. Auch das war nicht so schlimm, denn das Essen war ja auch noch nicht angerichtet.

"Im vorherigen Jahr haben wir 120 Jahre Kirchenneubau Etingen gefeiert. Das waren einige gelungene Veranstaltungen", erinnerte sich Kapps. Das konnte Friedrich Widdecke, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, nur bestätigen. "Es ging an den vier Tagen darum, dass etwas für den Ort gemacht wird und sich die Etinger beteiligen", erklärte Widdecke, der gleich noch Kalender 2014 mit Fotografien, die Details der Kirche zeigen, verschenkte.

Zu den traurigen Botschaften gehörte, dass die Tür zum Jugendraum geschlossen ist. Geplant ist es, die ehemalige Gemeindestation zu einem Jugenddomizil umzubauen. "Schön finde ich es, dass die Jugend die Traditionen, wie das Wurstsingen und das Maigrün-Annageln, weiterführen", so Kapps.

Ärger gibt es immer noch wegen der Straßenbeleuchtung. Als Sparmaßnahmen hatte der Stadtrat beschlossen, Laternen abzuschalten. "An manchen Stellen im Ort leuchtet nur noch jede zweite oder dritte Lampe. Es gab schon viele Beschwerden. Ich hoffe, dass dieser Zustand wegen der Unfallgefahr wieder geändert wird", so Kapps. Er erinnerte sich daran, dass die Lampen damals nach DIN-Vorschriften aufgestellt wurden. "Es ist seltsam, dass diese Vorschriften nun nicht mehr gelten", sagte der Ortschef.

Zu den Erfolgen zählte, dass vor kurzem der Fahrradweg von Etingen nach Wegenstedt saniert wurde. Jetzt müsse nur noch die Straße, die Landesstraße (L) 24, nach Wegenstedt erneuert werden. Ein Wunsch der Etinger ist es, dass die Strecke im Zuge der Straßenbauarbeiten an der L 24, die noch bis Mitte des Jahres in Wegenstedt laufen, ausgebaut wird. So könnte eine weitere Vollsperrung verhindert werden.

Zu den gut besuchten Ereignissen im Ort gehörten das Volksfest, das Drömlingsturnier des Reitvereins und der Weihnachtsmarkt. Die Schalmeienkapelle umrahmte die Kranzniederlegung. Die Brandschützer der Feuerwehr hatten Fackelumzüge begleitet. Und auch das Maibaumaufstellen lief in der Regie der Feuerwehr. Ein besonderes Dankeschön ging an Erika Paepke, die meistens Weihnachtsbäume und jedes Jahr auch eine Birke und das Maigrün zur Verfügung stellte.

Kapps machte auch auf die neuen Gesichter in der Neujahrsrunde aufmerksam. Das waren zum einen Katja Kapps, die am 1. Januar die Leitung der Kindertagesstätte "Mühlenstrolche" übernommen hat. Claudia Mews-Lüer, die einstige Kita-Leiterin, verlässt nämlich mit ihrem 15-jährigen Sohn Julian und ihrer dreijährigen Tochter Charlotta am 1. Februar für drei Jahre Etingen, um bei ihrem Mann in Mexiko zu sein.

Neu in der Runde war auch Janina Schlee, Vorsitzende des neugegründeten Fördervereins der Kita. Lobende Worte gab es für Wilhelm Riecke, der vor ein paar Jahren die Internetseite für den Ort unter www.etingen.de angelegt hatte. Kapps erzählte, dass er erstaunt gewesen sei, dass an einem Abend gleich sechs Leute online auf der Seite waren. "Ich habe eine Statistik, die 60 Besucher an einem Tag zählte", sagte Riecke. Er wünschte sich, dass sich die Etinger noch mehr an der Gestaltung der Seite mit Beiträgen und Bildern beteiligen.

"Das Essen ist angekommen. Da muss ich jetzt nicht mehr so lange reden", sagte Kapps mit Erleichterung und stieß mit allen Gästen auf die Zukunft an.