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Mädchenband in Oschersleben liebt den "Rock" - und zwar nicht nur als Kleidungsstück Mit harten Klängen und sanften Stimmen

Von Margarethe Bayer 29.01.2014, 02:19

Vor einem Jahr fanden die fünf Mädchen sich in der Musikschule als Band zusammen. Sie wirken völlig unterschiedlich und doch teilen sie eine große Leidenschaft: Die Liebe zur Musik.

Oschersleben l "Don\'t wanna hear about it / every single one\'s got a story to tell", erklingt es bassreich aus den Boxen im Bandprobenraum der Musikschule "Kurt Masur" in Oschersleben.

Doch singt nicht wie zu erwarten eine Männerstimme die bekannten Zeilen von "The White Stripes", sondern die beiden 14-jährigen Schülerinnen Lisa Schmidt und Frauke Jackowicz. Begleitet werden die zwei Sängerinnen von Elisabeth Keck und Isabell Willecke an den E-Gitarren sowie Maria Keck am E-Bass. Den Takt aber immer vorgebend sitzt der Musikschullehrer Ingo Gremm am Schlagzeug. Er ist sichtlich stolz auf seine noch namenlose "Mädchenband", die mit Leib und Seele bei der Sache ist.

"Natürlich gibt es für einen Musiker auch keine größere Motivation, als zusammen etwas auf die Beine zu stellen und als Band aufzutreten", erklärt der engagierte Gitarrenlehrer Gremm. Auch würden alle Mädchen nicht nur in der Band, sondern auch in Sportvereinen aktiv sein oder wie Frauke Jackowicz an Musikwettbewerben teilnehmen. So hat die "Frontfrau" bei "Jugend musiziert" mit ihrer Querflöte erst kürzlich einen zweiten Preis im Regionalwettbewerb in Magdeburg mit nach Hause gebracht. Auch der nächste Wettbewerb ist schon geplant und wird sie nach Braunschweig führen.

Es sei auch ein Versuch, den jungen Menschen die Freude an der Musik zu erhalten, denn nicht wenige hören mit Beginn der Pubertät auf. "Plötzlich sind ganz andere Sachen wichtig - das kennt man ja selbst noch von sich", fügt Gremm lachend hinzu.

"Meine Eltern finden das auch echt cool, dass wir das machen."

Elisabeth Keck

"Es ist wirklich toll, gemeinsam zu proben und sich auszutauschen", erzählt Isabell Willecke. Zusammen mit Elisabeth Keck sind die beiden bereits vor der Bandgründung als Duo aufgetreten und kennen sich seit Jahren. Marie Keck und Elisabeth Keck sind sogar verwandt. "Ja, das ist meine Cousine", sagt Elisabeth lachend. "In unserer Familie wurde schon immer viel musiziert", erklärt Maria. "Meine Eltern finden das auch echt cool, dass wir das machen - aber vor allem mein Onkel, also Marias Vater, findet das großartig, da er selbst auch spielt," ergänzt Elisabeth die Ausführungen ihrer Cousine.

Als Lisa Schmidt dazu kam, gab es die Band schon. "Es wurde noch jemanden für Gesang gesucht. Da ich neben Gitarre auch Gesangsunterricht nehme, dachte ich, dass ich da unbedingt mitmachen will", erzählt sie. Auch hätte sie schon ihren ersten Fan: "Meine jüngere Schwester spielt Klavier und findet das wirklich toll, was wir hier machen."

In einem Punkt sind sich die Mädels auch sofort einig: Der bisher schönste Auftritt war letztes Jahr im Februar im Motorpark zur Gesellenfreisprechung. "Hier hat die Atmosphäre gestimmt, es hat Spaß gemacht und den Leuten hat es einfach gefallen", erzählt Frauke Jackowicz begeistert von dem Auftritt.

Natürlich klappt auch nicht immer alles. "Einmal sind wir aufgetreten und die ausgeliehene Anlage war irgendwie total schlecht und hat alles verzerrt. Das ärgert einen natürlich, weil man dann nicht das beste geben kann", berichten die fünf Musikerinnen. Dennoch sind die Mädels guter Dinge und freuen sich schon auf die noch kommenden Auftritte.

Zwölf Lieder haben sie mittlerweile in petto - ob poppig oder rockig, die jungen Frauen bekommen mit ihren starken Stimmen und Gitarren von sanften Balladen bis zu Energie geladenen Liedern alles hin.

Unterstützung finden die fünf jungen Musikerinnen bei ihren Familien und Freunden. "Und auch das motiviert uns natürlich, immer besser zu werden", sagt Isabell Willecke.