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Landkreis Börde vergibt Auftrag im Wert von 118000 Euro an Schönebecker Firma / Studie soll Empfehlungen geben In Studie soll Breitbandausbau im Kreis geprüft werden

Von Sebastian Prill 05.02.2014, 01:19

Haldensleben l Mit einer Studie im Auftrag des Landkreises Börde soll geprüft werden, welche Schritte nötig sind, um mehr Kommunen als bisher Zugriff auf schnelles Breitbandinternet zu ermöglichen. Den Auftrag zu dieser Erhebung hat Landrat Hans Walker am Montag im Landratsamt unterzeichnet. Die Studie wird mit 118 000 Euro gefördert und mit ihr soll bis August ein Maßnahmenkatalog erstellt sein, der beim Internetausbau zum Tragen kommt. Der allerdings hat nur empfehlenden Charakter.

Jens Richter, Geschäftsführer der beauftragten Schönebecker Firma I2KT, erklärt: "Zum einen geht es darum, den bisherigen Stand des Ausbaus zu erfassen. Zum anderen hoffen wir, dass allein schon durch die Erhebung dieser Daten einige Netzbetreiber von sich aus mit dem Ausbau der Internetleitungen beginnen." Ähnliches hat er bereits in anderen Teilen Sachsen-Anhalts erlebt. So hatten Netzbetreiber begonnen, die Infrastruktur für Internetleitungen auszubauen, nachdem Richters Firma mit einer ähnlichen Studie begann.

Wichtiger ist Richter, dass beim Internetausbau sinnvoll investiert und vorhandene Infrastruktur genutzt wird. "Die Fördermittel sind endlich und es ist deshalb wichtig, den Internetausbau mit Bedacht zu fördern", schätzt er ein. Beispielsweise könne beim Ausbau von Radwegen zwischen zwei Ortschaften eine schnellere Internetleitung verlegt werden. "Der Zugang zum schnellen Internet ist in den einzelnen Kommunen des Landkreises sehr unterschiedlich", erklärt Landrat Hans Walker (CDU). Zwar habe man in den vergangen Jahren darauf gehofft, dass Angebot und Nachfrage den Internetausbau vorantreiben würden. "Tatsächlich ist es so, dass wirtschaftlich starke Gemeinden die schwächeren auch beim Internetzugang überholt haben", sagt Walker.

Erfahrungen, die Henning-Konrad Otto, Dezernent der Haldensleber Stadtverwaltung, bestätigt: "Wir haben in den von den Wohnungsbaugesellschaften vermieteten Objekten Internetleitungen, die Geschwindigkeiten von bis zu 125 Megabit pro Sekunde erlauben. In manchen Ortsteilen Haldenslebens sind jedoch langsamere Leitungen verlegt, was auch an der schwachen Nachfrage liegt." Mit dem sehr schnellen Internet könne Haldensleben durchaus mit Berlin, München oder Hamburg mithalten. Allerdings sei das eben auf die Wohnungsbaugesellschaften beschränkt, wie Otto erklärt.

Vor drei Jahren hatte die Stadt Haldensleben in einer Erhebung abgefragt, wie groß der Bedarf nach schnellen Internetleitungen sei. Nur in Hundisburg war die Nachfrage groß genug, um den Ort an eine schnellere Verbindung anzuschließen. In anderen Ortsteilen sind bisher nur Geschwindigkeiten von wenigen Megabit pro Sekunde möglich.

Für Henning Konrad Otto ist der Internetausbau nicht zuletzt ein Argument für Familien und Firmenansiedlungen. "Der Zugang zum Internet ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, in welchem Ort der Wohn- oder Firmensitz gewählt werden soll."