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Ortschaftsrat kritisiert Standortbeschränkung für Grundschulneubau auf einen Ort Schackensleben stellt erneut Hermsdorf in Frage

Von Maik Schulz 07.02.2014, 01:21

Der Schackensleber Ortsrat kritisiert den Inhalt des vom Gemeinderat Hohe Börde beschlossenen Architekturwettbewerbs für den Neubau der Grundschule Hermsdorf. Vor allem die eingeschränkte Standortfrage ist Stein des Anstoßes.

Schackensleben/HoheBörde l Zu sehr auf den Standort Hermsdorf konzentriert hält der Schackensleber Ortschaftsrat die Eckdaten des von der Gemeinde beschlossenen Architektenwettbewerbs für den Neubau der Hermsdorfer Grundschule.

Schüler aus der Gemeindemitte würden an die Ränder gedrängt

"Von dieser Ausschreibung hatte ich erwartet, dass es Aufgabe der Architekten als allererstes ist, den günstigsten Standort für alle Schüler der ab 2017 neu geschaffenen Schuleinzugs- bereiche zu finden. "Mit der ausschließlichen Konzentration auf Hermsdorf passiert genau das, was die Kritiker aus Rottmersleben und auch aus Schackensleben in der Diskussion um die Schulentwicklungsplanung im vergangenen Sommer kritisiert hatten. Nämlich: Der mittlere Bereich der Gemeinde macht Nase, kann sich aussuchen, ob er seine Kinder nun an das eine (Hermsdorf) oder das andere Ende der Gemeinde (Bebertal) schickt. Die Folge wird sein, dass sich dann unsere Eltern entscheiden, die Kinder gleich nach Magdeburg zur Schule zu schicken", so Ratsmitglied Andreas Daenecke.

Bereits Ende Juni hatte sich der Schackensleber Ortschaftsrat für einen Schulneubau in der "Mittelzone der Gemeinde" eingesetzt. Zu dieser Zone gehören Groß Santersleben, Schackensleben, Rottmers- leben, Eichenbarleben, Ackendorf, Bornstedt und Ochtmersleben. Dass diese Variante nun gar keine Berücksichtigung in dem Architekturwettbewerb finden sollen, frustriert die Schackensleber. "Stattdessen wird hier raffgierig alles auf Hermsdorf konzentriert, ohne nach links und rechts zu schauen und die Eltern und Ortschaften einzubinden", empörte sich Andreas Daenecke.

Der Hermsdorfer Ortsbürgermeister Dieter Dähnhardt hatte sich vor dem Beschluss des Architekturwettbewerbs durch den Gemeinderat im Bauausschuss Hohe Börde vehement für einen eindeutigen Standort in Hermsdorf ausgesprochen.

Bauausschuss stellte klar: Neubau nur in Hermsdorf

"Wir haben immer von einem Ersatzneubau der Grundschule Hermsdorf gesprochen und nicht von einem Grundschulersatzneubau irgendwo in der Hohen Börde. Dafür gibt es einen Ratsbeschluss. Das muss klar und deutlich gesagt werden." Dähnhardt warnte davor, die Diskussion des Vorjahres wieder zu entfachen und mutmaßte: "Dann geht die Wortklauberei irgendwann nach hinten los." Bornstedts Ortsbürgermeister Andreas Arnecke hatte erklärt: "Es gibt Konsens in allen Ratsfrak- tionen für den Ersatzneubau in Hermsdorf."

Der Bauausschuss stellte klar, es gehe um Hermsdorf, nicht um Groß Santersleben, Schackensleben oder Rottmersleben. "Einen anderen Zungenschlag wollen wir nicht zu lassen", erklärte der Bau- ausschussvorsitzende Heinz Ehrecke. Dem folgten der Ausschuss und auch der Gemeinderat

Der Schackensleber Ortsrat verständigte sich verdrossen auf den Beschluss: "Wir fordern die Gemeindeverwaltung Hohe Börde auf, die im Rahmen der Schulentwicklungsplanung zugesagte Beteiligung aller betroffenen Eltern des neuen Schuleinzugsbereiches und die betroffenen Ortschaften in die Planung und Entscheidungsfindung für die neue Grundschule einzubeziehen."