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Jugendkreistag kam zu vorerst letzter Sitzung zusammen / Fazit: "Wir wollen weitermachen" Zwei Jahre harter Arbeit gehen zu Ende

Von Sebastian Prill 26.02.2014, 01:22

Es war die letzte Sitzung des Jugendkreistages in dieser Amtsperiode. Vor zwei Jahren wurde das Gremium gegründet. Nun war es für die Mitglieder Zeit, Bilanz zu ziehen. Sie waren sich einig: Die Arbeit hat Spaß gemacht und sie wollen weitermachen, wenn der nächste Kreistag die Mittel dazu freigibt.

Haldensleben l Das vielleicht treffendste Fazit zur Arbeit des Jugendkreistages (JKT) gab der Landrat des Landkreises Börde, Hans Walker (CDU): "In den vergangenen zwei Jahren sind Sie meinen Mitarbeitern reichlich auf die Nerven gegangen", sagte er. Mitleid hatte er trotzdem keines, als er sagte: "Aber das ist auch gut so, das war ja auch Sinn und Zweck der Übung." Walker hatte die letzte Sitzung des Jugendkreistages eröffnet und nur Lob für die Arbeit der Jugendlichen übrig. In der Zeit, die das Gremium bestand, hätten die Jugendlichen viel bewegt und zahlreiche Aufgaben sehr erfolgreich in Angriff genommen. Am wichtigsten war Walker, dass die Jugendlichen mit ihrer Arbeit im Kreistag auch für Lokal- und Kommunalpolitik begeistert werden konnten.

Gegen Rechts, für bessere Schulen und neue Mitglieder

Entsprechend professionell ging die Sitzung weiter, als Nick Kloß, der Vorsitzende des JKT, die Moderation übernahm. Wichtigste Punkte der Tagesordnung waren die Berichte der Arbeitsgruppen "Gegen Rechts", "Projekte/Freizeit" und "Schulgestaltung". Deren Mitglieder hatten die verschiedenen Projekte der vergangenen zwei Jahre zusammengefasst und auf ihren Erfolg bewertet.

Einstimmig wurde entschieden, den Namen der Arbeitsgruppe "Gegen Rechts" zu ändern. Künftig soll die Gruppe "Demokratie und Toleranz" heißen. Den Schritt begründete Theresa Stelzer, Mitglied dieser Arbeitsgruppe, so: "Wir wollen uns gegen jegliche Form des Extremismus und für mehr Toleranz einsetzen." Der alte Name hätte das nicht entsprechend transportiert.

Die Jugendlichen hatten während der Legislatur des JKT unter anderem an der Meile der Demokratie in Magdeburg teilgenommen, sich gegen den Kauf des Schlosses in Groß Germersleben durch einen bekannten Neo-Nazi eingesetzt und haben in den Schulen des Landkreis Befragungen zum Zustand der Einrichtung und der Klassenräume organisiert.

In der Arbeitsgruppe "Projekte/Freizeit" ist ein gemeinsames Camp in Haldensleben organisiert worden, mit dem für Engagement in der Lokalpolitik geworben werden sollte. Cindy Wendt hatte als Mitglied der Arbeitsgruppe daran teilgenommen. Ihre Einschätzung: "Wir haben versucht, neue Mitglieder zu gewinnen und waren dabei sehr erfolgreich."

Über die Zukunft entscheidet der neue Kreistag im Mai

Während der zwei Jahre haben zahlreiche Mitglieder gewechselt. So verließ mit Hanna Urban eine von zwei stellvertretenden Vorsitzenden das Gremium. Für sie rückte Arvid Kersten nach, der als neuer stellvertretender Vorsitzender die Spitze um Rebecca Lange und Nick Kloß vervollständigte.

Mit der letzten Sitzung geht die Zeit dieses Gremiums vorerst zu Ende. Ob ein neuer JKT zusammenkommen kann, entscheiden die Mitglieder des neuen Kreistages, der im Mai gewählt werden soll. Sie müssen die Gelder für die Arbeit der Jugendlichen bereitstellen. Dass das Projekt aber fortgesetzt wird, da ist sich Rebecca Lange sicher: "Die Mitglieder im Kreistag waren immer wieder sehr aufgeschlossen zu uns." Während Arvid Kersten in der nächsten Legislatur kandidieren würde, werden Rebecca Lange und Nick Kloß nicht mehr antreten. Beide sind in den Abiturprüfungen und wollen beratend weiterhelfen. Weder Rebecca noch Nick werden vorerst die Region verlassen. Nick kandidiert für den Gemeinde- und Verbandsgemeinderat seines Heimatortes Flechtingen.

Dass solche Wechsel nicht schaden, bewies auch Cindy Wendt. Sie hatte im letzten Jahr die Schule beendet und nimmt als Berufsschülerin weiterhin an den Sitzungen teil.

Der nächste JKT würde von so viel Engagement erheblich profitieren können. Eine Einschätzung, die Nick Kloß so formulierte: "Wir haben mit der ersten Legislaturperiode die Impulse gesetzt, auf denen der nächste Jugendkreistag aufbauen könnte."