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Kreistag berät über die Unterbringung der zunehmenden Asylbewerber im Landkreis Börde Kommunaler Wohnraum ist keine Alternative

Von Thomas Junk 28.02.2014, 02:20

Haldensleben l Der Landkreis Börde hat die Betreibung einer zweiten Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber ausgeschrieben (Volksstimme berichtete). Da die Zahl der Asylbewerber, die der Landkreis in diesem Jahr noch aufnehmen muss, stark ansteigt, reicht die bisherige Gemeinschaftsunterkunft in Harbke nicht mehr aus.

Auf der jüngsten Kreistagssitzung am Mittwoch warf der Bürgermeister von Hötensleben, Dieter Buchwald (CDU), die Frage auf, ob nicht die leerstehenden kommunalen Wohnungen für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt werden könnten. Allein in seiner Gemeinde wäre reichlich Platz vorhanden.

Die zuständige Fachbereichskoordinatorin in der Kreisverwaltung, Iris Herzig, machte jedoch erneut deutlich, dass die Aufgabe des Landkreises weit über die Unterbringung hinaus gehe. Es gelte die Flüchtlinge auch zu betreuen und ihnen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen. Zudem wäre es bereits jetzt so, dass gerade Familien, deren Asylverfahren länger dauert, in Wohnungen oder Wohngemeinschaften untergebracht seien. Aber gerade für geduldete Ausländer, bei denen nicht klar ist, wie lange sie in Deutschland bleiben, sei eine Unterbringung in kommunalen Wohnungen schwierig. "Die meisten sprechen unsere Sprache nicht und kommen zum Teil überhaupt nicht mit unserer Kultur zurecht. Da sind wir in der Pflicht, sie intensiver zu betreuen", so Herzig.

Landrat Hans Walker machte zudem klar: "Entsprechend der Landesrichtlinien sind wir verpflichtet, eine Gemeinschaftsunterkunft zu stellen." Er betonte auch, dass durch die Zunahme an Asylbewerbern Mehrkosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro für den Landkreis entstehen. Auch wenn man das Geld in der Regel durch die allgemeinen Finanzzuweisungen des Landes zurückerstattet bekomme, müsse man zunächst in Vorkasse gehen.