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Eickendorfer Ortschaftsrat diskutiert über Erhöhung der Abgaben für wachsame Vierbeiner Hundesteuer soll sich fast verdreifachen

Von Anett Roisch 05.03.2014, 02:21

Eickendorf l Die Hundesteuer soll in Eickendorf fast um das Dreifache steigen. Das sorgt für Unmut. Die neue Satzung, die ab 1. Januar 2015 in Kraft treten soll, beinhaltet eine einheitliche Hundesteuer für alle 16 Orte der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. "Die Hundesteuersatzung wurde von der Verwaltung erarbeitet und soll im April beschlossen werden. Wir sind gefragt, ob wir mit der Satzung einverstanden sind", erklärte Rätzlingens Ortsbürgermeister Udo Cherubim (parteilos) bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates.

Derzeit bezahlen Frauchen und Herrchen 18 Euro für einen Vierbeiner. Bei zwei Hunden sind 30 Euro, ab drei Hunden 42 Euro pro Tier fällig. Nach der neuen Satzung würde die Steuer für einen Hund dann 50 Euro, für den zweiten 60 Euro und für jeden weiteren 70 Euro betragen. Für gefährliche Hunde müssten 300 Euro bezahlt werden.

"Es ist keine Definition in der Satzung, was ein gefährlicher Hund ist", stellte Martin Schülke (parteilos), Mitglied im Ortschaftsrat, fest. Welche Rassen zu den gefährlichen Hunden zählen, ist in der Gefahrenabwehrverordnung des Landes Sachsen-Anhalt definiert. Diese Festlegung würde automatisch greifen. Als gefährliche Hunde werden die Rassen Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen Hunden eingestuft.

Unsinn wäre, dass es nur eine Steuerermäßigung für spezielle Wachhunde auf Grundstücken, die 200 Meter Luftlinie vom nächsten Haus entfernt sind, geben soll. "Hier auf dem Dorf haben wir alle einen Wachhund, die das Grundstück bewachen sollen. Wenn wir arbeiten sind, wer soll den ganzen Tag auf Haus und Hof aufpassen?", fragen sich die Eickendorfer.

"Es geht darum, ob Jagdhunde aus der Besteuerung rausgenommen werden oder nicht", erklärte der Ortsbürgermeister und ergänzte: "In der alten Satzung hatten wir es drin, dass Besitzer von geprüften Jagdhunden nur die Hälfte an Steuern zahlen." Der Ortsrat einigte sich, dass die Jagdhunde steuerlich ermäßigt werden sollen.

Gemeinde soll Angebote für Hundehalter verbessern

"50 Euro Hundesteuer - das ist fast das Dreifache, das wir zahlen sollen. Das ist zu viel. Man sollte doch lieber einen Mittelwert nehmen", sagte Cherubim. Bürgermeisterin Silke Wolf sagte, dass diese Steuereinnahmen nicht für solche Sachen gebunden sind. "Das ist Geldschneiderei und nur zum auffüllen der Kasse", schimpfte Schülke. Viele würden sich bei den hohen Steuern keinen neuen Hund mehr anschaffen. Nach einer regen Diskussion schlugen die Eickendorfer vor, für den ersten 24 Euro, für den zweiten 34 sowie für den dritten und jeden weiteren Hund 44 Euro Steuern festzulegen.

"Ich habe auch einen großen Hund, aber der macht auf unserem Hof seine Haufen. Aber im Ort - und auch vor meinem Grundstück liegen große Hucken. Das finde ich nicht in Ordnung", sagte Elisabeth Wecke und schlug vor: "Wenn wir jetzt mehr Hundesteuern bezahlen müssen, vielleicht kann man dann auch irgendwelche Tüten und Behälter hinhängen, in die die Hundebesitzer den Kot ihrer vierbeinigen Lieblinge tun." Das habe aber nichts mit der Hundesteuer zu tun. Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt müssten im Ort Ausschau halten nach Hundebesitzern, die den Kot ihrer Vierbeiner liegenlassen. "Diese Hundhalter müssten dann bestraft werden", hieß es in der Runde.