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Konventionell oder biologisch, Edelstahlwanne oder Beckenfolie heißen die Alternativen Zwei offene Fragen für den Freibadumbau

Von Maik Schulz 28.03.2014, 01:24

Zwei Entscheidungen für den schrittweisen Umbau und die Sanierung des Niederndodeleber Freibads stehen noch aus. Dabei geht es um die Fragen: Ökobad oder Chlorbad und um die Beckenvarianten Folie oder Stahlwanne?

Niederndodeleben/HoheBörde l Über mehrere Jahre verteilt soll das über 50 Jahre alte Schwimmbad "Schrotetal" saniert und umgebaut werden (vorläufiger Zeitplan siehe Kasten). Absicht ist es, die einzelnen Bauetappen in der Vor- und Nachsaison zu realisieren. In der Badesaison soll das Freibad auch während der mehrjährigen Umbauphase geöffnet werden.

Ringen um zwei entscheidende Fragen für die Zukunft

Für 2014 will die Gemeinde mit Hilfe von beantragten aber bisher nicht genehmigten Fördermitteln das marode Sanitär- und Technikgebäude neu bauen. Sämtliche Sanierungsetappen sind Teil eines Gesamtkonzeptes, das auf einer Machbarkeitsstudie fußt und das Grundlage der Fördermittelanträge ist. Fakt ist, ohne Fördermittel kann das Gesamtpaket nicht realisiert werden, alle Bauetappen bedürfen der öffentlichen Töpfe.

Für den ab 2015 geplanten Beginn der Umbauarbeiten am Becken war bisher noch die Frage offen gewesen, welche der in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Varianten realisiert werden soll. Dabei ging es zum einen Frage, ob das Freibad zu einem Ökobad (biologische Wasseraufbereitung mit Naturfiltern) umgebaut werden soll oder ob das Bad eine konventionelle Wasseraufbereitungsanlage erhält (Chlorbad).

Zum anderen muss noch über die Frage entschieden werden, ob das Becken eine teure Edelstahlhülle oder eine billigere, aber nicht so langlebige und anfälligere Folienauskleidung erhält (Kostenübersicht siehe Kasten). Die Entscheidung über die Varianten ist Bestandteil der Förderanträge.

Neben den Investitionskosten sind auch die jährlichen Betriebskosten zu berücksichtigen: 40000 Euro für die Variante Chlorbad und etwa 16000 Euro für die Variante Ökobad.

Nach Einschätzung der Verwaltung hat die Edelstahlwanne den Vorteil optimaler hygienischer Bedingungen durch fugenlose glatte Oberflächen und eine dauerhafte Dichtigkeit, wodurch Reparaturarbeiten am Beckenko¨rper entfallen.

Reinigungsarbeiten wer- den bei beiden Varianten erforderlich, bei der Edelstahlausfu¨hrung sind zusätzliche Pflegearbeiten nötig. Vorteil einer Auskleidung mit Schwimmbadfolie sind geringere Investitionskosten.

Die Garantie einer Edelstahlwanne soll auch 30 Jahre betragen, die einer Folie viel weniger. Der Niederndodeleber Ortschaftsrat votierte für Edelstahl. Ein Argument ist zum Beispiel die in Niederndodeleben verbreitete Furcht vor Zerstörung. Diesbezüglich sei eine Folie viel anfälliger.

Ortschaftsrat will Edelstahl und Chloranlage

Der Schwimmbadverein favorisiert die Chlorvariante. "Solch ein Bad könnte auch beheizt werden, damit könnte die Saison verlängert werden ähnlich wie Zielitz. Auch die Magdeburger Bundesliga-Wasserballer könnten das Bad dann länger nutzen." Energiequelle für die Beheizung könnte ein kleines Blockheizkraftwerk in Verbindung mit "grünem Gas" von der Niederndodeleber Biogasanlage sein. Solche Projekte hätten nach Einschätzung des Schwimmbadvereins Modellcharakter in Zeiten der Energiewende. Mit der Ökowärme könnten neben dem Badewasser auch die Duschen und das geplante neue Gastronomiegebäude beheizt werden.

Der Ortschaftsrat sprach sich für ein Chlorbad mit Edelstahlwanne aus. Am Montag berät der Bauausschuss zum Thema. Der Gemeinderat soll am 8. April beschließen.