1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Durch Entschuldung die Verschuldung senken

Haushaltsplan für die Mitgliedsgemeinde Altenhausen beschlossen Durch Entschuldung die Verschuldung senken

Von Carina Bosse 29.01.2011, 05:32

Ausgeglichen, aber keinesfalls üppig fällt der Haushaltsplan der Mitgliedsgemeinde Altenhausen für 2011 aus. Die Gemeinde spart, um im kommenden Jahr den Ausbau der Ortsdurchfahrt von Ivenrode finanzieren zu können.

Altenhausen. Mit Hilfe des Landes-Entschuldungsprogramms STARK II könnte sich die Pro-Kopf-Verschuldung in der Mitgliedsgemeinde Altenhausen bis zum Jahr 2014 von 1 570 auf 1 000 Euro je Einwohner verringern. Das erklärte Nicole Schlüter von der Kämmerei der Verbandsgemeinde Flechtingen, Außen-stelle Erxleben, den Gemeinderäten von Altenhausen in ihrer ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr. Im Zuge der zweiten Haushaltsberatung stellte Nicole Schlüter nicht nur aufgrund zahlreicher Sparmaßnahmen einen (noch) ausgeglichenen Etat vor, sondern blickte mit dem Finanzplan auch in die Zukunft.

Insgesamt sechs Kredite könnten mit STARK II umgeschuldet und damit reduziert werden. Bei einem Tilgungszuschuss von 466 000 Euro muss die Gemeinde immerhin aber noch zehn Prozent an Tilgung selbst aufbringen. Damit verringere sich der Schuldenstand im Jahr 2014 von 1,4 Millionen Euro auf 950 000 Euro.

"Wenn man den Finanzplan sieht, stehen wir nicht gut da. Er ist aber notwendig, sonst droht uns die Konsolidierung", sagte Bürgermeister Wolfgang Behrends.

Die Umlagen machen den Gemeinden arg zu schaffen. Allein eine Erhöhung von 63 000 Euro für die Verbandsgemeinde-Umlage sei vorgesehen. "Da frage ich mich, wo bleiben die Versprechen, dass alles billiger werden soll", meinte der Bürgermeister. Bei dem, was alles noch ansteht, sei es schwer vorstellbar, dass es mal wirklich billiger wird.

Für die VG-Umlage hatte Nicole Schlüter insgesamt 368 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Änderungen sind hier aber noch möglich, da der VG-Haushalt zwar bereits diskutiert werde, aber noch nicht beschlossen sei.

Radwegbau als Lückenschluss

Mit 1 028 200 Euro ist der Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen, benötigt aber eine Zuführung von 216 100 Euro.

Statt eines Ausbaus ist darin lediglich eine Schadenbeseitigung für den Steinbruchweg in Emden mit 2 000 Euro vorgesehen.

Der Vermögenshaushalt fällt dagegen eher gering aus. 463 000 Euro stehen bei den Einnahmen und Ausgaben im Plan. Wichtigste und größte Maßnahme ist der Radwegebau als Lückenschluss des Aller-Elbe-Radweges zwischen Emden und Bebertal.

Baukosten von 135 000 Euro sind dafür vorgesehen, wobei eine Förderung von 78 200 Euro in Aussicht steht, ohne die auch nicht gebaut werden kann. Im Vermögensbereich entsteht ein Defizit von 65 600 Euro.

Aus der Rücklage braucht der Haushalt also 281 700 Euro, um ausgeglichen zu werden. Diese Summe könnte sich allerdings noch um rund 35 000 Euro etwas reduzieren, erläuterte Nicole Schlüter.

Bei Investitionen wird schon für 2012 gespart

"Bisher haben wir noch keine Abstriche im kulturellen Leben gemacht, um das Vereinsleben in unseren drei Orten zu unterstützen", sagte Wolfgang Behrends. Er erinnerte auch an die geplante Sanierung des Bades der Kindertagesstätte in Ivenrode. Doch große Sprünge könnten nicht gemacht werden, denn wenn 2012 der grundhafte Ausbau der Ortsdurchfahrt von Ivenrode durchgezogen wird, braucht die Gemeinde jeden Cent, um ihren Anteil leisten zu können.

An den Steuerhebesätzen soll in diesem Jahr noch nicht gerüttelt werden, doch für 2012 streben die Gemeinderäte eine Angleichung innerhalb der Mitgliedsgemeinde an.

Einstimmig verabschiedeten die Räte aus Altenhausen, Emden und Ivenrode den Haushalt für 2011.