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Haldensleben verhandelt über Flächenkauf Pedalritter könnten "Rüben-Linie" erobern

Die Stadt Haldensleben zeigt Interesse am Erwerb von Teilflächen entlang
der ehemaligen "Rüben-Linie". Der Bahndamm vom Bahnhof Hundisburg bis
zur Gemarkungsgrenze der Gemeinde Hohe Börde in Richtung Ackendorf
könnte dann als Radweg ausgebaut werden.

Von Jens Kusian 30.04.2014, 03:15

Haldensleben l Seit Jahren schon dreht sich auf der ehemaligen "Rüben-Linie" kein (Eisenbahn)Rad mehr. Die Strecke, die einst Haldensleben und Eilsleben verband, ist stillgelegt. Nach und nach holt sich die Natur die seit dem Jahr 2000 ungenutzte Bahntrasse wieder zurück.

Für die Deutsche Bahn sind die Gleisanlagen totes Kapital. Deshalb bot sie den Anrainer-Kommunen der einstigen "Rüben-Linie", an der einst fünf Zuckerfabriken standen, die Flächen entlang der Bahnstrecke sowie die Bahnhöfe mit den dazu gehörenden Flächen zum Kauf an. Zum Schnäppchenpreis von 20 Cent pro Quadratmeter.

Ein solches Angebot hat auch die Stadtverwaltung in Haldensleben erreicht. "Wir sind mit der Bahn in Verhandlung", bestätigt Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann. Allerdings nur über die Flächen der reinen Bahntrasse von Hundisburg bis zur Gemarkungsgrenze zur Hohen Börde. "Wir wissen von dem Interesse der Hohen Börde an ,Rüben-Linien`-Flächen auf ihrem Gemeindegebiet, um sie dann touristisch nutzen zu wollen", so Zimmermann weiter.

Statt Eisenbahnen sollen künftig Fahrräder auf der Trasse rollen können, so ist der Plan. "Für uns macht nur der Abschnitt von Hundisburg bis zur Gemarkungsgrenze in Richtung Ackendorf Sinn, um das Radwegenetz weiter auszubauen. Wir haben durchaus grundsätzlich Interesse an diesem Lückenschluss zur Hohen Börde hin", unterstreicht Lutz Zimmermann.

Privatunternehmen baut Gleisanlagen zurück

Weniger Interesse herrscht von Seiten der Stadt dagegen an den Bahnhofsgebäuden entlang der "Rüben-Linie". Zumal es sowieso nur zwei ehemalige Bahnhöfe im Bereich Haldensleben betrifft: Hundisburg und Althaldensleben. Und das Hundisburger Bahnhofsgebäude ist bereits in Privatbesitz, wogegen das Objekt in Althaldensleben noch zum Bestand der Bahn gehört. Der Stadt gehe es vorrangig aber nur um den ehemaligen Streckenabschnitt von Hundisburg in Richtung Ackendorf, macht Zimmermann deutlich.

Vermarktet wird die "Rüben-Linie" nach Volksstimme-Informationen von einem privaten Unternehmen, das von der Deutschen Bahn dazu beauftragt wurde. Dieses Unternehmen soll sich auch um die Entsorgung und den Verkauf der kompletten Gleisanlagen und der technischen Einrichtungen, die für den Zugverkehr notwendig waren, kümmern. Die Kommunen würden somit die reinen Flächen altlastenfrei erwerben können.