1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. CDU bleibt stärkste Kraft im Gemeinderat

Leichte Verluste für Christdemokraten CDU bleibt stärkste Kraft im Gemeinderat

Die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat Hohe Börde verändern sich nach
der Kommunalwahl kaum. Die CDU wurde erneut stärkste Kraft, verlor einen
Sitz. Verdoppelt haben die Sozialdemokraten ihre Mandate auf vier
Sitze. Alle acht Wahllisten schafften den Sprung in den Rat.

Von Maik Schulz 27.05.2014, 01:45

Irxleben/HoheBörde l Bis halb vier am Montagmorgen hatten die Wahlhelfer im Rathaus der Hohen Börde die Stimmen gezählt. Nur wenige Stunden später ging es weiter. Die Auszählung der Briefwahlergebnisse für den Gemeinderat zog sich immer weiter in die Länge. Am Morgen lagen zwar die Ergebnisse aus den Wahllokalen umfänglich vor. Doch aufgrund des hohen Briefwähleranteils von gut acht Prozent hätte sich das Wahlergebnis doch noch um den einen oder anderen Sitz im Gemeinderat verschieben können.

"Wir hoffen, dass wir bis Mittag endlich durch sind und die Ergebnisse einschließlich der Briefwahl verkünden können", teilte Rathausmitarbeiterin Margarete Rosenbaum mit. Wahlleiter Eckhard Pollmer: "Das ist eine Menge Arbeit gewesen. Einige Male mussten Stimmen erneut ausgezählt werden. Jetzt sind wir auf einem guten Weg."

Gegen Mittag war die Briefwahl ausgezählt. Danach kommt die CDU auf 11 Sitze (bisher 12), die Freie Wählergemeinschaft (FWG) auf fünf Sitze (bisher 6), die FDP verlor zwei Sitze und ist nur noch mit einem Mitglied im Gemeinderat Hohe Börde vertreten.

Alle acht Wahllisten schaffen Sprung in den Rat

Die SPD legt zu und verdoppelt ihre Sitze um zwei auf nun vier Mandate. Auch die Linke gewinnt einen Sitz dazu und ist zukünftig mit drei Mitgliedern im Gemeinderat vertreten. Die "Aktiven Bürger Hohe Börde" bleiben stabil bei zwei Sitzen, ebenso die Wählergemeinschaft Feuerwehr mit einem Sitz. Neu im Gemeinderat sind die Bündnisgrünen. Deren einziger Bewerber Helmut Harpke holte sich das Mandat.

Der bisherige CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, der Eichenbarleber Detlef Binkowski, sagte zum Wahlergebnis: "Dass wir unseren Stimmenanteil fast gehalten haben, ist ein Erfolg. Uns hat mit dem heutigen Innenminister Holger Stahlknecht der Kandidat mit dem mit Abstand besten Ergebnis bei der Kommunalwahl 2009 gefehlt. Dennoch haben wir ein gutes Ergebnis eingefahren. Wir waren in allen Dörfern gut und breit aufgestellt. Mit diesem Ergebnis können wir gut weiter arbeiten."

Martin Busch, SPD-Kandidat auf Listenplatz 1, erklärte gestern Mittag zum vorläufigen Trend mit dem voraussichtlich guten Abschneiden der Sozialdemokraten: ""Ich denke, damit haben die Wähler unsere gute Arbeit in der Gemeinde honoriert. Den bundesweiten Trend würde ich dafür nicht verantwortlich machen. Gut ist, dass die SPD für die Europawahl im Bördekreis gut vier Prozent zulegen konnte. Bei der Gemeinderatswahl sind wir inzwischen in allen Ortschaften gewählt worden. Das war bei der letzten Kommunalwahl noch nicht so. Das gute Ergebnis in Rottmersleben, hier haben wir knapp 500 Stimmen bekommen, hängt sicherlich mit Hans Eike Weitz zusammen. Andererseits hat uns Christian Zielasko auf der Liste gefehlt, der bei der letzten Wahl noch ein überragendes Ergebnis erzielt hat, dieses Mal aber leider nicht antreten konnte. Unterm Strich sind die vier Sitze eine Anerkennung unserer guten Arbeit."

Linke wollen eigene Fraktion im Rat bilden

Selbstbewusst gibt sich Linke-Spitzenkandidat Linhard Wiedmann nach dem zusätzlichen Sitz seiner Liste im Rat: "Nach bisherigen Gesprächen unserer Kandidaten werden wir wohl zukünftig eine eigene Fraktion im Gemeinderat bilden. In der bisherigen Gemeinschaftsfraktion Hohe Börde (GHB) haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir uns mit unseren Positionen ein wenig unter Wert verkauft haben. Wir wollen uns jetzt stärker in der Hohen Börde profilieren."

Dieter Dähnhardt von der FWG beklagte die "Unübersichtlichkeit auf den Ellen langen Wahlzettel für die Kreistags- und die Gemeinderatswahl. "Wir mussten ja sogar bei der Ortsrats- und der Gemeinderatswahl mit verschiedenen Bezeichnungen antreten." Dähnhardt weiter: "Ich weiß nicht, wie viele ältere Bürger da am Verzweifeln waren. Mit jetzt fünf Sitzen werden wir das Beste daraus machen. Ein bisschen schade ist, dass der Wähler unser Engagement der letzten Jahre nicht mit genügend Stimmen für die bisherige Sitzanzahl belohnt hat."