1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Kampf gegen Mobbing beginnt in der Grundschule

Sozialarbeiterinnen erweitern ihre Kenntnisse Kampf gegen Mobbing beginnt in der Grundschule

Wie entsteht Mobbing und was lässt sich dagegen tun? Mit diesem Thema
haben sich acht Schulsozialarbeiterinnen aus Grundschulen des
Landkreises Börde bei einer Fortbildung beschäftigt. Zwei Tage nahmen
sie sich dabei Zeit, ihre bisherigen Kenntnisse auf den Prüfstand zu
stellen.

17.06.2014, 01:28

Haldensleben l "Unsere Schulsozialarbeiterinnen setzen Präventionsarbeit an ihren Schulen bereits bestmöglich um. Unser Weiterbildungsangebot trägt zur Reflexion der eigenen Arbeit, zur Sensibilisierung für dieses Thema und zur Erweiterung der fachlichen Methodenvielfalt bei," erklärt Katja Mikulla, Verbundleiterin des Erziehungsverbundes Börde/Harz von der Kinder- und Jugendhilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

In einer Zielvereinbarung haben der Landkreis Börde und der Paritätische deshalb festgelegt, dass eine Mindestanzahl von Präventionsveranstaltungen insbesondere zum Thema Mobbing in jeder Grundschule umgesetzt werden soll.

Für theoretische Anregungen sorgte Enrico Viohl von der Regionalen Netzwerkstelle der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Daneben begeisterte auch Lars Geisler vom Büro49 die Schulsozialarbeiterinnen. Der Gewaltpräventionstrainer hatte eine große Bandbreite aktiver Übungen im Gepäck. "Ich werde bei Euch Gefühle wecken, Euch bewusst provozieren und Euer eigenes Gewaltpotential auf den Prüfstand stellen", erklärte er den Teilnehmerinnen.

"An zwei erlebnisreichen Tagen bekamen die Schulsozialarbeiter selbst zu spüren, wann es wichtig ist, auf den inneren Schiedsrichter zu hören, wie schnell ein jeder mit Regeln zweiter Ordnung für Entschuldigungen sorgt und wie unabdingbar es ist, auf sein eigenes Gefühl zu vertrauen", sagte Enrico Viohl. "Konflikte entzünden sich oft durch Kleinigkeiten, zum Beispiel durch eine missverständliche Körpersprache. Das kann Präventionsarbeit verhindern. Schon Grundschülern kann und muss vermittelt werden, wie sie mit Gefühlen umgehen, wie sie empathischer werden können und welche deeskalierenden Strategien sie verinnerlichen können."

"Konflikte entzünden sich oft durch Kleinigkeiten, zum Beispiel durch eine missverständliche Körpersprache. Das kann Präventionsarbeit verhindern."

Enrico Viohl, Regionale Netzwerkstelle der Arbeiterwohlfahrt

Schulsozialarbeiterin Verena Schneppel freute sich über die Qualität der Fortbildung: "Ich konnte sehr hilfreiche Anregungen für meine Schule aus den beiden Fortbildungstagen mitnehmen und freue mich schon darauf, einige der Übungen mit meinen Grundschülern auszuprobieren."

In der abschließenden Reflektionsrunde entstanden durch die zahlreichen Übungen gute Ideen für Standards zum Thema Mobbing, an denen die Schulsozialarbeiter auch künftig gemeinsam arbeiten wollen.