1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Gemeinsam gehen sie seit 65 Jahren durch dick und dünn

Johanna und Günter Nehmzow feiern eiserne Hochzeit Gemeinsam gehen sie seit 65 Jahren durch dick und dünn

09.07.2014, 01:19

Mannhausen (aro) l Seit 65 Jahren sind Johanna und Günter Nehmzow ein Ehepaar. Gestern feierten sie ihre eiserne Hochzeit. Nehmzow war damals als Soldat im Drömling stationiert. Dort lernte er seine Johanna kennen. "Wir haben beide bei einem Bauern in Mannhausen gearbeitet und uns verliebt", dachte die eiserne Braut zurück. "Als der Krieg vorbei war, kehrte ich zu meiner Mutter nach Stralsund zurück. Johanna wollte ja nicht mit", erinnerte sich der 87-Jährige. Doch die Liebe zog Nehmzow wieder zurück. "1948 haben wir uns verlobt und ein Jahr später geheiratet", sagte die 88-Jährige und ergänzte: "Wir hatten beide am Anfang unserer Ehe gar nichts - nur uns. Gemeinsam gehen wir durch dick und dünn."

Während er als Ofensetzer tätig war, arbeitete sie in der LPG. Als die Kinder noch klein waren, fuhren Nehmzows oft mit dem Motorrad zum Einkaufen nach Mieste und Gardelegen. Und als die Tochter krank war, kurvten sie mit der RT 125 sogar bis zum Krankenhaus nach Magdeburg, um ihren Liebling zu besuchen. Insgesamt vier Kinder zog das Paar groß. Heute freuen sie sich über fünf Enkel und vier Urenkel - das fünfte Enkelkind wird erwartet.

Jetzt genießen sie in ihrem kleinen Einfamilienhaus mit Hof und Garten ihr Rentnerdasein. "Ja, wir streiten uns auch mal. Aber das gehört zu einer Ehe dazu. Sonst wird es ja langweilig", sagte sie. "Man muss sich eben wieder vertragen! Jeder hat das Recht, sich im Streit zu verteidigen", sagte der Bräutigam diplomatisch und zwinkerte seiner Liebsten zu. Der Ehemann plant jetzt erst einmal mit seinem Sohn Herbert eine Männertour. Günther Nehmzows Wunsch ist es, in Stralsund und Umgebung noch einmal die alte Heimat zu sehen. Seine Frau möchte indes zu Hause bleiben. Schließlich kann sie die Hühner und auch den jungen Kater Felix nicht allein lassen. "Felix ist ein besonderes Tier. Er hat ein weißes Lätzchen und weiße Socken", sagte die Hausherrin und streichelte ihrem kleinen Stubentiger über das Fell.

Zu den ersten Gästen gehörte auch Pastorin Irene Heinecke, die mit Mitgliedern der Kirchengemeinde für das Jubelpaar ein paar Lieder sang. Die große Familienparty folgte am Nachmittag in einer Gaststätte im Drömling.