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Mehrstufiges Renaturierungskonzept für das Allertal weist erste Erfolge auf Bartensleber Angelfreunde setzen 20000 Brütlinge in die Bäche

Von Carina Bosse 24.07.2014, 03:19

Mehr Fischreichtum und eine weitere Renaturierung der Uferbereiche - in den vergangenen Jahren haben die Bartensleber Angelfreunde sich intensiv um eine Wiederbelebung der Natur bemüht. Erste Erfolge sind sichtbar.

Bartensleben l In den vergangenen Jahren hat sich der Anglerverein Oberes Allertal sehr für eine Wiederbelebung des Fischbestandes in der Aller und ihren Nebenarmen eingesetzt. Mittlerweile konnte die stolze Zahl von 50000 Bach- und Meerforellenbrütlingen erreicht werden, die von den Angel- und Naturfreunden in die Seitenbäche der Aller gesetzt werden konnten.

Die Bachforellen haben die Angler selber finanziert, die Mittel für die Meerforellen konnte die Aller-Oker-Lachs-Gemeinschaft (AOLG) aus niedersächsischem Sponsoring zusammentragen.

"Spenden dafür wären uns auch aus Sachsen-Anhalt sehr willkommen, schließlich handelt es sich hier um ein bundesländerübergreifendes Projekt", sagt Helmut Zerrath, Diplom-Biologe aus Büddenstedt und Mitglied im Angelverein Oberes Allertal in Bartensleben.

Auch dieses Jahr konnten die Bartensleber wieder Bach- und Meerforellen in die Bäche einsetzen. Letztere konnten zu Pfingsten aus der Nähe von Hamburg geholt werden. Insgesamt wurden 20000 Brütlinge beider Arten gesetzt.

Um die in großen Becken aufgezogenen Jungfische in die Freiheit entlassen zu können, brauchen sie zunächst eine Anpassung an die Wassertemperatur ihrer künftigen Heimat auf Zeit. Dazu wird einfach das Wasser der Transportbehälter mit dem Bachwasser vor Ort gemischt und dann eine Zeit abgewartet.

Die Lachse werden zirka ein Jahr in den Bächen und Flüssen bleiben, ehe sie eine Umwandlung, die so genannte Smoltifizierung, durchmachen und sich dann auf "Reisen" ins Meer begeben. Und irgendwann sollen sie dann zurückkehren.

Im ersten Jahr sind sie dar-auf eingestellt, einer starken Strömung begegnen zu können. "Mit ihren großen Brustflossen nämlich können sie sich energiesparend am Grund des Gewässers halten und weichen so ihren Konkurrenten aus", weiß Helmut Zerrath.

Die kontinuierliche Arbeit der Naturfreunde zeigt mittlerweile Erfolge: "Die Aller wird im betreffenden Bereich renaturiert", kündigt Helmut Zerrath an, froh darüber, dass die mühevolle und aufwändige Arbeit des Angelvereins und der AOLG Erfolge zeigt. Die Wasserrahmenrichtlinien der Europäischen Union werden bezüglich der Durchgängigkeit und Schaffung von Strukturvielfalt umgesetzt. Die Planungen dazu sind in Gange.

Denn bei einer Rückkehr der Lachse brauchen die Fische insbesondere strukturreiche Gewässer mit Kiesbänken und ausreichend Rückzugsorten im Wasser und an den Uferbereichen. Und dafür gibt es noch jede Menge zu tun.