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Stipendiatenaufenthalt auf Schloss Hundisburg In diesem Jahr wird Stipendium für einen bildenden Künstler vergeben

Von Marita Bullmann 31.01.2011, 05:32

Nach zwei Stipendiaten in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr wieder ein Künstler ein Vierteljahr lang im Weinberghaus im Hundisburger Barockgarten ungestört arbeiten können. Das Kultusministerium Sachsen-Anhalt schreibt für das Jahr 2011 bundesweit ein Stipendium für den Aufenthalt auf Schloss Hundisburg für die Sparte Bildende Kunst aus.

Hundisburg. Der dreimonatige Aufenthalt des diesjährigen Stipendiaten in Hundisburg, der am 15. August, beginnen soll, wird mit einem Stipendium in Höhe von 1 000 Euro pro Monat vom Ministerium gefördert.

Ermöglicht wird dieser Aufenthalt im Zusammenwirken vom Kultusministerium mit der Stadt Haldensleben, die Eigentümerin des Schlosses ist, für Stipendiaten der Bereiche Literatur, Musik und bildende Kunst. Im Weinberghaus des Schlosses Hundisburg gibt es hierfür gute Arbeitsbedingungen. Das Drei-Monats- Stipendium wurde erstmalig 2009 für den Bereich Literatur ausgeschrieben und fand großes Echo.

2009 erhielt die Hallenser Autorin Juliane Blech das Stipendium, die hier das Kinderbuch "Das Hörvieh" schrieb. In diesem Buch gibt es auch mehrfach Bezüge zu Hundisburg.

Im vergangenen Jahr konnte der Komponist Peter Helmut Lang, der aus der Nähe von Stuttgart stammt, das Stipendium annehmen. Die Komposition, die er in Hundisburg schuf, nannte er "Vanitas", was für Eitelkeit oder auch Vergänglichkeit steht. Gewidmet ist seine Schöpfung dem 120. Geburtstag von Otto Dix, denn ein Bild des Malers hat Lang zu der Komposition inspiriert. Die "Vanitas" ist ein typisches Thema der Barockzeit, komponiert im Barockgarten von Hundisburg.

Beide Stipendiaten waren begeistert von Hundisburg und den sehr guten Arbeitsbedingungen, denn sie hatten das Weinberghaus am Rande des Barockgartens für sich zum Arbeiten. Und bei beiden sind immerhin recht gute Kontakte zu Hundisburg und Haldensleben entstanden, denn im Oktober, zu den 1. Stadt-Literaturtagen, gab es eine Lesung im Ortsteil Uthmöden, an der beide mitwirkten. Juliane Blech, die nicht nur Kinderbücher schreibt, las aus ihren Büchern. Und der Gitarrist Heiner Donath umrahmte die Lesung auf Georgs Hof in Uthmöden mit Werken von Peter Helmut Lang. Vielleicht wird es auch für den bildenden Künstler, der in diesem Jahr als Stipendiat nach Hundisburg kommen wird, eine Form geben, um ihn in das kulturelle Leben in Haldensleben und Hundisburg einzubinden.

Ein ähnliches Angebot existiert für den Kunsthof Dahrenstedt. Das Kultusministerium fördert den dortigen Aufenthalt mit einem Stipendium in Höhe von 1 000 Euro für Juli 2011 für zwei Stipendiaten der Bildenden Kunst und Musik/Komposition. Ein Appartement des Kunsthofs sowie das 80 Quadratmeter große Atelier zum Wohnen und Arbeiten stehen für diese vier Wochen zur Verfügung. Die Gemeinde Dahlen, die Stadt Stendal, der Verein Stadtwandel sowie weitere private Sponsoren übernehmen zusammen mit dem Kunsthof die Kosten für die Unterbringung.

Beide Ausschreibungen richten sich vorrangig an jüngere Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrer Arbeit bereits öffentliche Anerkennung gefunden haben, in ihrer künstlerischen Entwicklung noch offen sind und mit einem solchen Aufenthalt besonders gefördert werden sollen. Bewerbungen von Studierenden sind ausgeschlossen.

Der Antrag der Bewerber ist formlos bis spätestens 30. März zu richten an das Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt, Referat 507, Postfach 200256 in 06003 Halle/Saale.

Dem formlosen Antrag sind eine Vita, die Beschreibung des Vorhabens und aussagefähige Arbeitsproben beizufügen. Das sind für das Stipendium für Bildende Kunst maximal drei Kataloge oder Bücher, maximal zehn Farbfotographien oder Dias sowie Videoarbeiten, und zwar maximal 3 jeweils bis zu 15 Minuten. Für das Stipendium für Musik/Komposition sind mindestens zwei bereits aufgeführte Kompositionen verschiedener Genres in Form der vollständigen Partitur mit beigelegten Tondokumenten einzureichen.