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Arbeitsagentur legt Zahlen vor / Börde zieht Arbeitskräfte aus dem Westen Pendler in der Börde: 18 400 rein, 35 000 raus

Von Thomas Junk 16.08.2014, 03:11

Auf den Straßen im Landkreis Börde ist werktags einiges los. Mehr als 50 000 Arbeitnehmer pendeln täglich aus der Börde hinaus beziehungsweise in sie hinein. Das belegen Zahlen, die die Agentur für Arbeit Magdeburg jetzt vorgelegt hat.

Landkreis Börde l Am meisten zieht die Landeshauptstadt Pendler aus der Börde an. In keinem anderen Landkreis wohnen so viele Menschen, die zur Arbeit nach Magdeburg fahren. Tagtäglich sind es mehr als 15 000. Aber auch im Gegenverkehr ist viel los. 8380 Magdeburger fahren zum Arbeiten in die Börde. Damit ist der Landkreis die deutliche Nummer eins bei den Pendlern der Landeshauptstadt. Auf Platz zwei folgt der Salzlandkreis, in den täglich knapp 3000 Magdeburger fahren.

Die Zahl der Einpendler steigt kontinuierlich an

Dabei zieht der Landkreis Börde zunehmend mehr Arbeitsnehmer aus anderen Regionen an. Waren es 2008 noch 15 929 Einpendler, so liegt die aktuelle Zahl bereits bei 18 401. In die andere Richtung ist der Trend rückläufig. Immer weniger Menschen pendeln aus der Börde hinaus.

Für Jana Echternach, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Magdeburg, ein Trend, der nicht durch Zufall entstanden ist: "Viele Arbeitgeber machen diesen Trend möglich und unterstützen ihn, indem sie in der Region attraktive Arbeitsplätze mit flexiblen Arbeitszeit-Modellen, aber auch einer guter Bezahlung oder Maßnahmen zum Gesundheitsmanagement anbieten." Und solche Investitionen würden sich lohnen, gerade wenn die Arbeitgeber Fachkräfte in der Region halten wollen, sich aber auch für Fachkräfte aus anderen Regionen interessant machen möchten, so Echternach weiter.

Bemerkenswert sei auch, dass sich unter den Top Ten der Regionen, aus denen eingependelt wird, mit Helmstedt und Wolfsburg sogar zwei Städte aus dem Westen der Republik befinden. "Das gibt es nur noch im Harzkreis, sonst nirgends in Sachsen-Anhalt", so die Pressesprecherin. Sicherlich sei dies auch der geografischen Lage geschuldet, aber es sei auch ein Indiz dafür, dass viele durchaus attraktive Arbeitsplätze im Landkreis Börde vorhanden sind.

Kreisfreie Städte ziehen die meisten Pendler an

Schlusslicht ist der Landkreis Börde landesweit allerdings beim sogenannten Pendlersaldo, also dem Wert Einpendler minus Auspendler. Dadurch dass deutlich mehr Leute die Börde zum Arbeiten verlassen, als in die Börde zu kommen um zu arbeiten, steht der Pendlersaldo bei minus 16 600. Zum Vergleich: Der Pendlersaldo der Landeshauptstadt weist einen positiven Wert von 19 700 aus. Neben Magdeburg weisen allerdings auch nur die weiteren kreisfreien Städte Halle und Dessau-Roßlau einen positiven Wert auf.

"Vor einigen Jahren mussten die Menschen oft sehr weite Wege zurücklegen, um einen gut bezahlten Job zu finden. Magdeburg ist jedoch dank der konjunkturellen Entwicklung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchaus zu einem attraktiven Wirtschaftsraum geworden", erklärt sich Arbeitsagenturchef Matthias Kaschte dieses Phänomen.