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"Aller-Ohre" befürchtet weitere Kostensteigerungen "Umleitung" in ein anderes Klärwerk

Von Carina Bosse 16.08.2014, 03:18

Der Abwasserzweckverband "Aller-Ohre" prüft gegenwärtig eine künftige "Umleitung" der Abwässer aus Groß Santersleben, Rottmersleben und Schackensleben ins Klärwerk Hillersleben. Grund: Die Kosten beim bisherigen Entsorger aus Wolmirstedt steigen ständig.

Behnsdorf l Ab 2016 sollen die Abwässer von Rottmersleben, Schackensleben und Groß Santersleben nicht mehr wie bisher in das Verbandsgebiet des Wolmirstedter Wasser- und Abwasserverbandes (WWAZ), sondern beim Haldensleber Abwasserverband Untere Ohre, sprich im Klärwerk Hillersleben, eingeleitet und aufbereitet werden. Darauf verständigen sich die Mitglieder der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Aller-Ohre (AZV) in ihrer jüngsten Sitzung in Behnsdorf nach eingehender Beratung. Alle drei Dörfer gehören zur Hohen Börde und zum Verbandsgebiet des AZV.

Die für diese "Umleitung" notwendigen Baumaßnahmen werden im Rahmen einer Gemeinschaftsmaßnahme der Abwasserverbände Behnsdorf und Haldensleben realisiert.

Als Grund für die Bemühungen um eine veränderte Einleitung für die drei Dörfer nannte Verbandsgeschäftsführerin Evelin Silbermann stetig steigende Einleitpreise beim WWAZ. "Wir schauen mit Sorge auf die steigenden Einleitkosten", erklärte die Geschäftsführerin ihren Verbandsversammlungsmitgliedern.

Waren es im Jahr 2011 noch 0,36 Euro/Kubikmeter, stieg der Preis seitdem kontinuierlich auf 0,45 Euro/Kubikmeter (2012), 0,55 Euro/Kubikmeter (2013) auf nunmehr aktuell 0,57 Euro/Kubikmeter. Dazu kommen dann noch zusätzliche jährliche Kosten durch Bauprojekte.

Trotz mehrfacher Abforderung einer Erklärung für diese Kostenentwicklung blieb der WWAZ eine Aufschlüsselung und Erläuterung bislang schuldig. Es gebe weder eine Aussage über die Höhe des Einleitentgeltes nach Abschluss seiner so genannten Ertüchtigungsinvestitionen noch über die künftige Preisentwicklung ab 2016, begründete Evelin Silbermann während der Verbandsversammlung den Schritt, einen Wechsel zu erwägen.

Rechtlich möglich wird die Kündigung des bestehenden Vertrages zum 31. Dezember 2015, so dass ab 2016 die Abwässer der drei Orte nach Hillersleben geleitet werden könnten.

Die entsprechenden Baukosten, rund eine Million Euro sind dafür veranschlagt, entfallen aufgrund des Verbandsgebietes zu rund einem Drittel auf den AZV Aller-Ohre, zwei Drittel auf den Haldensleber Abwasserverband.

Aufgrund der gegenwärtig günstigen Konditionen können die 300000 Euro über einen Kredit finanziert werden, sagte Evelin Silbermann. Die Maßnahme ist bereits für den Wirtschaftsplan 2015 eingestellt, in den die Verbandsversammlung in ihrer Sitzung bereits informatorisch Einblick erhielt.

Unter Berücksichtigung der noch zu tätigenden Investition würde der Einleitpreis ab dem Jahr 2016 dann bei 0,54 Euro/Kubikmeter liegen.

Die plausiblen Erklärungen der Verbandsgeschäftsführerin veranlassten die Verbandsversammlung zu einem einstimmigen Beschluss zum Abschluss einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Abwasserverband Haldensleben, der mittlerweile von beiden Seiten unterzeichnet worden ist.