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Romanikreise mit dem Rossini-Quartett macht Station in Walbeck Von der Ruine in die Kirche

Von Carina Bosse 28.08.2014, 03:16

Längst sind die Musiker des Rossini-Quartetts Musikfreunden aus Walbeck und Umgebung keine Unbekannten. Doch in jedem Jahr bringen sie auf ihrer Romanikreise neue und interessante Werke und Themen mit, so auch im 12. Jahr der Tour.

Walbeck l Beinahe königliche Rechte hatte sich die Stadt Magdeburg schon früh erworben. Bereits im 13. Jahrhundert wurden die Stadtrechte im wahrsten Sinne des Wortes in Sand gehauen. Neidisch blickten andere Städte wie Quedlinburg oder Goslar auf Magdeburg und schauten sich ab, was Magdeburg wie händelte. Insbesondere dem Kaufmannsrecht wurden zahlreiche Vorzüge zugeschrieben.

Davon berichtete die musikalisch-literarische Reise des Rossini-Quartetts am Sonntag auf ihrer mittlerweile 12. Reise entlang der Straße der Romanik. Station machten die Musiker und Moderatoren dabei nicht wie vergangenes Jahr in der Stiftskirchenruine, sondern in der St.-Michael-Kirche.

Von Anfang an galt Walbeck als einer der festen Konzertorte entlang der Straße der Romanik. Viel gäbe es aus diesen zwölf Jahren zu erzählen, blickte Wolfgang Klose auf schöne Momente, aber auch einige kleinere Pannen zurück.

Ein Plakat am Eingang zur Walbecker Klosterkirchenruine wies in diesem Jahr auf den veränderten Veranstaltungsort hin. Darum begannen die Musiker des Rossini-Quartetts mit ihren beiden Moderatoren Wolfgang Klose und Christian Poewe in der Kirche auch etwas später als geplant. In der hervorragenden Akustik der Kirche klangen die anspruchsvollen Werke des Rossini-Quartetts besonders. Werke von Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach brachten den Zuhörern eine Zeit näher, die bis heute von allerlei Mythen begleitet wird.

Doch Eike von Repgow (1180 bis 1234) war seiner Zeit voraus. Er stellte das Rechtswissen seiner Zeit in einem Rechtsbuch zusammen, in volkstümlich-verständlicher Form, nicht in der begrifflich-juristischen Sprache heutiger Zeit.

Mit dem Sachsenspiegel verbreitete sich die Magdeburger Rechtsprechung über weite Teile Osteuropas.

Als Solistin hatte das Rossini-Quartett Mezzosopranistin Undine Dreißig mitgebracht, die unter anderem unter der Gitarrenbegleitung von Wolfram Wessel sang.

Übrigens: Als Mitglied des Theaterensembles in Magdeburg ist sie ab dem kommenden Monat in Lohengrins "Die Hochzeit des Figaro" auf der Bühne zu erleben.

Im zwölften Jahr seiner Romanik-Tour konnte das Rossini-Quartett zugleich sein 25-jähriges Bestehen feiern. Berufen als musikalischer Kulturbotschafter der Stadt Magdeburg bot die literarische Verknüpfung zu den Stadtrechten eine höchst unterhaltsame Konzertstunde an.