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Brücke Neue Brücke bekommt ihr Fundament

Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens "Bösdorf-Rätzlinger Drömling"
nutzt der Ort Rätzlingen die Chance, über eine Förderung des Landes
Sachsen-Anhalt Wege und Brücken im Landschaftsschutzgebiet zu erneuern.
Derzeit wird die marode Holzbrücke durch eine etwa 170.000 Euro teure
Brücke, die über den Allerkanal führen soll, ersetzt.

Von Anett Roisch 12.09.2014, 03:13

Rätzlingen l Die Rätzlinger Holzbrücke wird nun im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens "Bösdorf-Rätzlinger Drömling" erneuert. Die alte Brücke war marode. Eigentlich sollte das Vorhaben schon 2013 umgesetzt werden. "Es gab aber Probleme mit der Planung. In Sachen Statik gab es neue Richtlinien. Deshalb musste die Statik neu nachgewiesen sowie die Planung überarbeitet werden", erklärte Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens (Aktive WG Sport). Außerdem galt es für die Brückenbauer, Rücksicht auf die Wiesenbrüter zu nehmen. Die Mitarbeiter des Naturparks Drömling mussten wegen der Brutzeiten und des Vogelschutzes erst grünes Licht zum Bauablauf geben.

Schon 2011 begannen die ersten Wegebauarbeiten in den Gemarkungen Miesterhorst, Bösdorf, Kathendorf und Rätzlingen. Bereits 2007 hat sich eine Teilnehmergemeinschaft im vereinfachten Flurbereinigungsverfahren "Bösdorf-Rätzlinger Drömling" gebildet, um diese geförderten Arbeiten auf den Weg zu bringen. Der Wege- und Brückenbau wird zu 90 Prozent gefördert. Zehn Prozent muss die Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen tragen. Mit dem Blick in die Zukunft meinte Behrens: "Das gesamte Umfeld profitiert von den neuen Wegen und Brücken. Im Besonderen haben die Landwirte in Niendorf, Gehrendorf und Lockstedt von den Bauarbeiten ihren Nutzen. Und wo würden wir sonst noch mal Maßnahmen mit 90 Prozent gefördert bekommen?", fragte Behrens.

Die Gesamtkosten für alle Baumaßnahmen im Drömlingsbereich betragen etwa 2,1 Millionen Euro. Zu den Bauvorhaben gehört unter anderem der fertiggebaute Allergrabenweg, der von der Allerkanalbrücke Miesterhorster Straße bis zur Niendorfer Allerkanalbrücke geht. Der Weg besteht aus 750 Meter Betonspurbahn. Der Rest des Weges entstand in einer Schotterausführung. Die Betonspurbahn ist einfacher in der Instandhaltung. Ein besonders feuchter Teil des Schotterweges wurde ausgekoffert und mit Geo-Gitter versehen. Geo-Gitter sind eine Sonderform der Geokunststoffe beziehungsweise Geotextilien. Sie dienen der Stabilisierung des Untergrundes. Die Strecke von der Rätzlinger Allerkanalbrücke in Richtung Niendorf sei nämlich mit der tiefste Punkt des Drömlings, der befestigt werden musste. Insgesamt seien in diesem Areal auf der etwa 3000 Meter langen Strecke drei Poller eingesetzt worden, die verhindern sollen, dass dort Pkw lang fahren können.

Auch wenn es sich bei der jetzigen Maßnahme nur um eine Brücke mitten in der Natur handelt, müsse die neue Überführung sehr stabil sein. "Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge werden ja auch immer breiter und schwerer", beschrieb der Bürgermeister. "Die Arbeiten gehen jetzt gut voran. Die alte Brücke wurde abgerissen. Jetzt sind die Arbeiter dabei, das Fundament für die Stahlbetonbrücke zu bauen. Am Freitag kommt das Fahrzeug, das die Betonpumpe bringt. Wenn die Fundamente abgebunden sind, wird die Decke eingeschalt", erklärte Behrens.