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Landesamt für Bergbau bittet erneut um eine Stellungnahme von der Stadt Ortsrat sagt "Nein" zum Gesteinsabbau

Von Anett Roisch 20.09.2014, 03:07

Obwohl sich der Stadtrat im September 2013 eindeutig gegen die Pläne für den Gesteinsabbau Etingen-Maschenhorst entschieden hatte, liegt nun ein neuer Antrag auf Zulassung des Hauptbetriebsplanes für den Tagebau vor. Das Landesamt für Bergbau hat die Stadt nun nochmals um eine Stellungnahme gebeten.

Rätzlingen l Der Stadt Oebisfelde-Weferlingen liegt ein neuer Antrag auf Zulassung des Hauptbetriebsplanes für den Tagebau Etingen-Maschenhorst der Matthäi Bauunternehmen GmbH Co. KG vor. Das Landesamt für Bergbau bittet den Stadtrat erneut um eine Stellungnahme.

"Die Vertreter der betroffenen Ortschaften wie Etingen, Eickendorf, Kathendorf und wir Rätzlinger haben uns ausgetauscht und eine Stellungnahme erarbeitet, die der Stadt als Argumentationshilfe dient", erklärte Rätzlingens Bürgermeister Wilhelm Behrens bei der Sitzung des Ortschaftsrates am Donnerstagabend.

Von den Rahmenbedingungen, die zur Ablehnung des Hauptbetriebsplanes 2008 geführt hatten, habe sich vom Grundsatz her nichts geändert. Damals ging es unter anderem um das Herauslösen eines Areals zum Gesteinsabbau aus dem Landschaftsschutzgebiet "Flechtinger Höhenzug". Lautstark hatten damals zahlreiche aufgebrachte Bürger aus der Region gegen die Wiederaufnahme des Abbaus protestiert. In Eickendorf und in Etingen gab es Unterschriftensammlungen, die deutlich machten, dass der Gesteinsabbau von einer großen Mehrheit der Bewohner nicht gewollt ist.

"Alle vier Orte haben sich nun weiterhin gegen den Gesteinsabbau positioniert. Es hat sich ja auch keine Veränderung ergeben, deshalb lehnen wir den Hauptbetriebsplan auch weiter ab", betonte Behrens.

"An unserer ablehnenden Haltung zum Gesteinsabbau hat sich nichts geändert. Die Fläche liegt weiter im Landschaftsschutzgebiet", sagte auch Ortschaftsrat Edwin Wietig (UWG Feuerwehr).

Der Aufwuchs an Bäumen und Sträuchern auf der Fläche habe sich in den vier Jahren weiter entwickelt. "Dieser Aufwachs hat nun einen noch höheren Stellenwert als die Kiefern, die dort stehen", beschrieb der Ortschef. Auch der Landkreis Börde habe sich in seiner Stellungnahme gegen den Gesteinsabbau ausgesprochen. "Wie das Landesverwaltungsamt entscheiden wird, das wissen wir nicht", sagte Behrens.

"Wir sollen immer hellwach sein und unsere Ablehnung unterstreichen, damit nicht jemand auf dumme Gedanken kommt und der Abbau doch weiter geht", sagte Jörg Lauenroth-Mago (WG Sport), Mitglied im Ortschaftsrat. Er drängte darauf, dass der Ortschaftsrat, in dem einige neue Mitglieder vertreten sind, noch einmal klar Position beziehen sollte. "Der Ortschaftsrat sagt ,Nein` zum Gesteinsabbau und lehnt - nach wie vor - die Zulassung ab. Wir befürchten, dass der Abbau erhebliche negative Auswirkungen auf die Region hätte", fasste Behrens zusammen.

Die Frage stellte sich, warum gerade die Inbetriebnahme des Steinbruchs Etingen-Maschenhorst für das Unternehmen so bedeutsam sei. Martin Schulze, Geschäftsführer Matthäi Bauunternehmung GmbH Co. KG in Stendal, war gestern für die Redaktion nicht erreichbar.

Der Stadtrat wird sich am Dienstag, 23. September, um 19 Uhr in der Waldgaststätte Barriere Rehm in Walbeck mit dem Antrag auf Zulassung des Hauptbetriebsplanes für den Tagebau beschäftigen und Stellung beziehen.