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Stadt setzt auf moderne LED-Lampen Quecksilber hat ausgedampft

Mit 10.000 Euro Fördermitteln sollen in Haldensleben die ersten
Straßenzüge komplett auf LED-Lichttechnik umgestellt werden. Insgesamt
kann die Stadt 50.000Euro für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung
ausgeben.

Von Jens Kusian 08.10.2014, 03:07

Haldensleben l Die ersten 70 bis 80 Quecksilberdampflampen an den Straßen im Neubaugebiet Süplinger Berg haben bald ausgeleuchtet - an ihrer Stelle sollen hochmoderne LED-Lampen strahlen. "Nach mehr als einem Jahr sind die im März 2013 beim Bundesumweltministerium beantragten Fördermittel für die Umrüstung seit August da", teilt Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann in diesem Zusammenhang mit. Insgesamt 50.000 Euro - 20 Prozent davon sind Fördergelder, also 10.000 Euro - stehen für die geplante Umrüstung zur Verfügung. Sie sollen ausschließlich auf dem Süplinger Berg eingesetzt werden, denn nur für diesen Stadtteil gab es die Fördermittel.

Gut 150 sogenannte Leuchtpunkte, sprich Straßenlampen, gibt es in dem Wohngebiet. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Quecksilberdampfhochdrucklampen, die sich durch ihre schlechte Energieeffizienz negativ auszeichnen und daher so schnell wie möglich aus dem Stadtbild verschwinden sollen. Dafür hatte der Bauausschuss des Haldensleber Stadtrats bereits im Januar 2013 grünes Licht gegeben.

Vom Schwimmbad aus den Waldring entlang

Vorgesehen ist nach wie vor, zunächst 75 dieser Leuchtpunkte auf LED umzurüsten. "Mittlerweile sind die Preise für diese Technik etwas gefallen, so dass es auch gut 80Lampen sein könnten, die wir ersetzen werden", mag sich Axel Bergmann vom städtischen Bauamt nicht auf eine ultimative Anzahl festlegen. Er bereitet derzeit die Ausschreibung für die Maßnahme vor. "Beginnen wollen wir am Parkplatz an der Schwimmhalle und uns dann den Waldring entlang hocharbeiten", plant er den Bauablauf.

Wann die Arbeiten beginnen können, dazu kann Bergmann nach derzeitigem Stand noch keine Aussage treffen. "Die Erfahrungen zeigen, dass die Hersteller zum Jahresende meist mit Lieferengpässen zu kämpfen haben", weiß er.

Auch die Dessauer Straße und die Kiefholzstraße sollen auf die moderne Beleuchtungstechnik umgerüstet werden. Allerdings auf Kosten der Stadt. "Dafür gibt es keine Fördermittel", so Bergmann weiter. Zumal das Bundesumweltministerium das Förderprogramm "LED-Beleuchtung" sowieso nur auf das Jahr 2013 begrenzt hatte.

Doch mittlerweile leuchten an immer mehr Straßen in Haldensleben die hellen LED-Lampen. Dort nämlich, wo Straßenbaumaßnahmen anstehen, bei denen auch die Beleuchtung erneuert wird, setzt die Stadt konsequent auf die Leuchtdiodentechnik. "LED-Lampen sind schon in der Kleinen Schützenstraße und in der Köhlerstraße installiert worden", nennt Lutz Zimmermann Beispiele. "Und auch in der Alsteinstraße, die derzeit zwischen Bahnhof- und Schulstraße erneuert wird, kommt eine LED-Straßenbeleuchtung zum Einsatz", ergänzt Bergmann.

Stromkosten reißen Loch in Haushalt

Lampe für Lampe kann allerdings nicht ausgetauscht werden. "Das geht nur, wenn es auch technisch möglich ist. Es müssen nämlich immer ganze Gruppen gewechselt werden, LED-Lampen können nicht einfach so dazwischen geschaltet werden", ist laut Zimmermann ein punktueller Austausch nicht machbar.

Hauptgrund für den Umstieg sind neben der besseren Lichtausbeute die immensen Stromkosten, welche die Stadt für die Straßenbeleuchtung berappen muss. Waren im Jahr 2011 bei einem Strompreis von 17,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) allein für die Straßenbeleuchtung rund 190000Euro aufzubringen, so ließ die Strompreiserhöhung auf 21,8Cent/kWh im Jahr 2012 die Kosten auf etwa 240000 Euro klettern - Tendenz steigend. Pro Jahr verbrauchen die städtischen Straßenlaternen mit ihrer jetzigen Technik etwa 1,1 Millionen Kilowattstunden (kWh). "Das macht bei einem Straßenbestand von 110 Kilometern, wie wir ihn haben, rund 10 Kilowattstunden pro Meter", so Axel Bergmann weiter.

Mit dem Einsatz der LED-Technik könnten rund 60 Prozent der Energiekosten gespart werden. "Die 75 Lichtpunkte auf dem Süplinger Berg, deren Umrüstung wir nun vorbereiten, kosten uns derzeit etwa 7500 Euro im Jahr. Künftig wären es nur noch 2270 Euro", hat Axel Bergmann errechnet. Und auch wenn die Anschaffungskosten für LED-Lampen zunächst höher liegen werden als die der herkömmlichen Lampen - die hohe Lebensdauer der neuen Technik mache das wieder wett.