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Seit 25 Jahren wachsen Grasleben und Weferlingen zusammen Hochemotionale Momente, wo die Mauer Risse bekam

Von Carina Bosse 11.11.2014, 02:20

Der 18. November 1989 ist nach den Ereignissen des 9. November für Grasleben und Weferlingen zum Meilenstein geworden. Um 6 Uhr in der Frühe fiel die Grenze zwischen beiden Nachbargemeinden. 25 Jahre später ein Grund, sich zu erinnern.

Weferlingen/Grasleben l In diesen Tagen wird mit zahlreichen Veranstaltungen an die historischen Ereignisse des Jahres 1989 erinnert, und das nicht nur in der Bundeshauptstadt Berlin. Eindrucksvoll verlief das Bürgerfest am Sonntag in Helmstedt, und Weferlinger Eltern luden zu einem bunten Familiennachmittag in das Haus der Generationen und Vereine ein.

Die Gemeinden Grasleben und Weferlingen sind zu einem lokalen Teil deutsch-deutscher Geschichte geworden, als am 18. November 1989 um 6 Uhr morgens die Grenze zwischen den beiden Nachbargemeinden geöffnet wurde. Endlich konnten sich Nachbarn, die nur einige wenige Kilometer voneinander trennten, zueinanderkommen.

Die Grenzbefestigungsanlagen blieben noch eine ganze Weile sichtbar, doch aus dem kleinen Grenzverkehr wurde Tag für Tag mehr ein Stück Selbstverständlichkeit. Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen 18. November vor 25 Jahren laden die Gemeinde Grasleben und die Stadt Oebisfelde-Weferlingen am Dienstag, 18. November, um 17 Uhr zunächst zu einem Gedenk-Gottesdienst in die Kirche St. Lamberti in Weferlingen ein. Dort, wo alles begann, mit friedlichen Gebeten und der Hoffnung auf ein freieres, selbstbestimmteres Leben in der DDR.

So manches Mal war die Lambertikirche im Herbst 1989 übervoll. Diese Resonanz wünschen sich die Organisatoren auch für den 18. November. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Männergesangverein 1879 Grasleben und Monika Wrobel an der Orgel.

Anschließend startet ein gemeinsamer Fackelumzug zum Grenz-Gedenkstein an der Landesgrenze. Hier wird im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde ab 18.30 Uhr unter anderem eine neue Schautafel mit eindrucksvollen Foto-Motiven sowie eine neue Sitzgruppe zum Verweilen und Erinnern eingeweiht.

Für das leibliche Wohl sowie einen Fahrdienst zwischen der St. Lamberti-Kirche und der Landesgrenze ist gesorgt. Besonderen Dank sprachen Silke Wolf, Bürgermeisterin der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, und Samtgemeindebürgermeister von Grasleben, Gero Janze, den Sponsoren des Abends aus.

"Ohne die Unterstützung von zahlreichen Privatpersonen, dem Museumsverein Grasleben sowie zweier Firmen wäre diese kleine, aber feine Gedenkstunde nicht möglich geworden", würdigte Gero Janze das Engagement. Die Bürgermeisterin der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, Silke Wolf, betonte zudem den hohen Stellenwert des Jubiläums.

Gerade an Grasleben und Weferlingen sehe man, wie Dörfer auch über Landesgrenzen hinweg zusammenwachsen können. "Wir dürfen nicht müde werden, zu erinnern, dass dies nicht immer so war und dass so viele Menschen um diese Errungenschaft kämpfen mussten", so Silke Wolf.