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Kinder der Kästner-Schule schreiben im Projekt "Schulschreiber 2014" für ein eigenes Buch "Spürnasen" tragen Geschichten vor

Von Andreas Satzke 19.12.2014, 01:13

Viertklässler der Erich-Kästner-Schule haben seit Juni in dem Projekt "Schulschreiber 2014" eigene Geschichten geschrieben. Diese sollen nun gesammelt und in einem Buch veröffentlicht werden.

Haldensleben l Ein hektisches Gewusel herrschte in der Turnhalle der Erich-Kästner-Grundschule. Während die Eltern bereits Platz genommen hatten, waren die Kinder zu aufgeregt, um still zu sitzen. Angesichts dessen, was dann folgte, war die Aufregung nur zu verständlich. Seit Juni diesen Jahres arbeiteten 20 Schüler der vierten Klasse an eigenen Geschichten, die an diesem Abend zum ersten Mal der Öffentlichkeit, also Mitschülern, Lehrern und Eltern, vorgestellt werden sollten.

Begleitet von der Autorin Gundula Ihlefeldt war es den Schülerinnen und Schülern möglich, ihre Geschichten innerhalb der Gruppe für kreatives Schreiben zu überarbeiten und auch neue Geschichten zu beginnen. Trotz der Begleitung war ihnen bei den Geschichten weitestgehend freie Hand gelassen worden. Es gab grobe Themenvorschläge, an denen die Kinder ihre Fantasie und Schreibfreude ausprobieren konnten. Jeweils zehn Schüler aus den Klassen 4a und 4b haben sich an dem Projekt beteiligt. Natürlich konnten an diesem Abend nicht alle Geschichten vorgelesen werden, doch es fanden sich mit Cedric, Isabel, Jacob, Jonny, Lena, Linus, Lisbeth, Philip, Pia und Sarah zehn mutige Kinder, die ihre Werke vorstellten.

Mehr als genug Material für ein eigenes Buch vorhanden

Damit auch die anderen Geschichten nicht zu kurz kommen, plant Gundula Ihlefeldt die gesammelten Geschichten zu einem Buch zusammenzufassen. "Mit Spürnasen unterwegs" soll es heißen. Den Titel hat sich Ihlefeldt überlegt und bezieht sich damit nicht nur auf die Geschichten. Die Schüler selbst könnten ebenfalls als Spürnasen verstanden werden, welche die Welt der selbstgeschriebenen Geschichten erkundeten. "Es sind rund 50 DIN A4-Seiten zusammengekommen, mehr als genug also für ein Buch", berichtete Ihlefeldt zum Abschluss. Jedes der Kinder bekam seine Geschichten, die Ihlefeldt für das Buch abgetippt hatte, zurück und dazu noch eine kleine Geschenktüte als Belohnung für den Eifer. Denn auch wenn das Projekt in erster Linie Spaß machen sollte, war darin "wenig Gelegenheit zum Chillen", wie Ihlefeldt anmerkte.

Die Geschichten selbst wurden in der Ich-Erzähler-Form geschrieben. Ob Grusel-Geschichten oder die Mäusejagd, jedes der Kinder hatte sich etwas eigenes überlegt, um das Publikum zum Lachen und Staunen zu bringen. Für die Lesung wurde eine gemütliche Atmosphäre geschaffen, extra Lesesessel standen bereit, auf denen die Kinder Platz nahmen.

Untermalt wurde die Lesung von Auftritten der Gitarrengruppe, die das Publikum mit dem eigens gedichteten "Von der Kästner-Schule kommen wir" begeisterte und dem Schulchor der dritten und vierten Klassen.

Die Kästner-Schule hat sich in diesem Jahr zum ersten Mal für das Projekt beworben und den Abend der Vorstellung in Zusammenarbeit mit dem Hort organisiert und umgesetzt.

Die "Schulschreiber" sind ein Projekt vom Friedrich-Bödecker-Kreis, das erstmals 2007 stattfand. Als Vertreter des Kreises war Jürgen Jankofsky vor Ort, der auch im Juni den Startschuss zu dem Projekt gab. (Volksstimme berichtete) Als Reaktion auf die Ergebnisse der PISA-Studie und der IGLU-Studie wurde das innovative Projekt in Sachsen-Anhalt umgesetzt.