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Gotteshaus mit eigentümerlicher Baugeschichte wird weiter saniert Stiftung für Denkmalschutz fördert Schwanefelder Kirche

Von Anett Roisch 31.12.2014, 02:21

25000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für die Notsicherung der Kirchenschiff- und Turmdachstühle in der St.-Nicolai-Kirche in Schwanefeld zur Verfügung.

Schwanefeld l "Wir freuen uns, dass es vorangeht", sagt Wolfgang Towara, der Vorsitzende des Fördervereins zur Sanierung der der evangelischen Kirche Schwanefeld. In diesen Tagen hat er einen Fördervertrag über 25000 Euro für die Notsicherung der Kirchenschiff- und Turmdachstühle erhalten. Die Kirchengemeinde hat in diesem Jahr die Grundsanierung in Angriff genommen, darunter Notsicherungsmaßnahmen an den Schiff- und Turmdachstühlen und weitere Trockenlegungsarbeiten. Kirchengemeinde und Förderverein arbeiten Hand in Hand. "Ohne Förderung können wir die Arbeiten nicht bewältigen", sagt der Fördervereinsvorsitzende. Er wohnt direkt neben der Kirche, sieht auf die Kirche, wenn er aus der Tür tritt, aber nicht nur deshalb liegt ihm das historische Gebäude besonders am Herzen.

Der Förderverein ist erst 2010 gegründet worden, um mehr Menschen und Mittel für die Sanierung des Denkmals zu mobilisieren. Der Verein engagiert sich seitdem gemeinsam mit der Kirchengemeinde für den Erhalt des Gotteshauses. Konzerte, Lesungen, Führungen und ein Kinderfest zogen seither Besucher in die Kirche, belebten das Gotteshaus nicht nur zu Gottesdiensten.

Anfang der 1990er Jahre stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für dringende Erhaltungsmaßnahmen an der St.-Nicolai-Kirche in Schwanefeld bereits rund 40000 Euro zur Verfügung. Nun gibt es eine zweite Zuwendung.

"Nach außen sieht man nicht so, was innen passieren muss", erläutert Wolfgang Towara. Heiligabend war nochmal Gottesdienst mit Krippenspiel, doch jetzt wird im Kirchenschiff erstmal weder Gottesdienst noch eine Veranstaltung möglich sein. Der Altar ist bereits eingehaust, der Taufengel ausgelagert. Auch die Bänke müssen noch raus, damit die Bauarbeiter loslegen können.

Bei der Dorfkirche von Schwanefeld handelt es sich um einen verhältnismäßig großen romanischen Saalbau aus Bruchstein mit einem vermutlich um 1200 angefügten Westquerturm in der Breite des Kirchenschiffs. Das Glockengeschoss stammt aus späterer Zeit. Von einem ehemals vorhandenen Chor beziehungsweise einer Apsis kündet ein vermauerter Rundbogen. Den im Äußeren für eine Dorfkirche aufwendig wirkenden Bau schließt innen eine flache Decke. Die Emporen stammen aus dem Jahr 1677, der kleine spätgotische Schnitzaltar aus dem endenden 15. Jahrhundert. Zur wertvollen Ausstattung gehört auch ein barocker Taufengel. Der Raum wirkt eher schlicht.

Da die Kirche in den letzten Jahrzehnten nur notdürftig instandgehalten werden konnte, weist sie inzwischen an vielen Stellen Schädigungen auf. Insbesondere die Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk und in den Dachkonstruktionen von Kirchenschiff und -turm müssen behoben werden.

Die Dorfkirche von Schwanefeld hat eine recht eigentümliche Baugestalt. Ihre interessante Baugeschichte ist noch genau zu erforschen.

St. Nicolai ist eines von über 520 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.