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René Stürmer zieht als Vorsitzender des Kulturausschusses Bilanz zu bisher Erreichtem und zeigt weitere Ziele auf Neubesetzung stört Ausschussarbeit nicht

09.01.2015, 01:08

René Stürmer (FWG) ist ein Neueinsteiger. Nach den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr hat er das Amt des Kulturausschuss-Vorsitzenden übernommen. Zum Jahreswechsel hat ihn Volksstimme-Redakteurin Constanze Arendt-Nowak um eine erste Bilanz gebeten.

Volksstimme: Was waren aus Sicht Ihres Ausschusses die prägenden Momente im vergangenen Jahr? Welche Erfolge haben Sie erreicht?

René Stürmer: Trotzdem ich erst seit Juli dem Ausschuss vorstehe, sehe ich das Jahr 2014 als ein sehr ereignisreiches. So war es für mich sehr prägend, als die Gemeinde den europäischen Dorferneuerungspreis gewonnen hat und eine Delegation der Hohen Börde in Vals in der Schweiz den Preis entgegennehmen konnte. Es war eine überragende Stimmung unter den teilnehmenden Gemeinden aus ganz Europa, die man gar nicht in Worte fassen kann.

Ebenso großartig war auch die Präsentation des Musikvideos, das von Jugendlichen unserer Gemeinde hergestellt worden ist. Das war Gänsehaut pur. Ich möchte meinen Dank an die Beteiligten richten, ebenso an Anja Sandt und Petra Berndt vom Jugendbüro der Gemeinde sowie das Duo "Schneewittchen", das das alles erst ermöglicht hat.

Im Kulturausschuss haben wir in den ersten Sitzungen zunächst die zukünftigen Wegpunkte festgelegt. Dazu gehört auch die Erstellung eines umfassenden Spielplatzkonzeptes, nach dem jeder Ortsteil einen Spielplatz erhalten soll. Es kann nicht sein, dass zum Beispiel Irxleben zurzeit keinen funktionierenden Spielplatz besitzt. Ein Fitnesspfad für Senioren wurde ebenso vorgeschlagen.

Auch die Fortsetzung der sehr erfolgreichen Kinder-und Jugendarbeit, die verknüpfende Zusammenarbeit mit Senioren-und Jugendbeirat, möglichst einheitliche Standards bei Friedhöfen und Trauerhallen inklusive der Einrichtung von teilanonymen Grabstellen und eventuell eines Friedwaldes haben wir für die Zukunft im Blick.

Als einen weiteren Erfolg möchte ich die Veränderungen hinsichtlich der Unterstützung der Vereine bezeichnen. Es werden zukünftig 2,50 Euro je Bürger für die Vereine ausgeschüttet, vorher betrug die Summe zwei Euro. Ziel ist es, die Vereine zu unterstützen, denn diese sind das Herz der Ortsteile. Ohne ihre aufopferungsvolle Tätigkeit würde es kein Kulturleben mehr geben.

Die Situation rund um die Betreuung in Jugendclubs wird uns sicher noch sehr beschäftigen. Sehr schön finde ich auch, dass die beliebten Stammtische in den Schulen fortgeführt werden.

Herr Stürmer, Sie erwähnten, dass Sie dem Ausschuss seit Juli vorstehen. Hintergrund sind die Kommunalwahlen im Jahr 2014. Waren noch mehr Neuerungen für Ihren Ausschuss mit den Wahlen verbunden? Konnten Sie den Beginn der neuen Legislaturperiode für positive Veränderungen nutzen?

In diesem Zusammenhang möchte ich mich vor allem nochmal für das Vertrauen der Wähler bedanken. Obwohl der Ausschuss nach den Wahlen neu besetzt wurde, hat er sehr schnell zur Sacharbeit gefunden. Ganz wichtig ist für unsere Arbeit immer die Rückkopplung aus den Ortsteilen und von den Bürgern.

Wie sehen Sie aus heutiger Sicht die Zukunft der Gemeinde Hohe Börde?

Ich sehe die Zukunft derzeit positiv. Der Haushalt ist beschlossen und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde klappt hervorragend. Der Gemeinderat hat einige richtungsweisende, aber auch schmerzvolle Entscheidungen gefällt. Dabei ist das Thema Schulschließungen zu nennen. Das Hauptproblem ist aber hier bei der Landesregierung und ihrer verfehlten Finanzpolitik zu suchen. Es geht vor und zurück. Das muss man den Bürgern aber auch klarmachen, den schwarzen Peter lassen wir uns nicht zustecken. Ich sage nur den Satz "Kurze Beine - kurze Wege".

Landkreis, Land und Bund schaffen meist die Rahmenbedingungen für die Arbeit in der Gemeinde. Was wünschen Sie sich dafür?

Eine auskömmliche Finanzierung als verlässliche Grundlage ist zwingend notwendig. Eine schwarze Null ist gut und schön, hilft uns aber nicht weiter. Im Moment sieht es so aus, dass sich das Land Sachsen-Anhalt immer mehr aus der Finanzierung zurückzieht und dabei die Kommunen mit erhobenem Zeigefinger verhungern lässt. Wenn an dieser Stelle nicht nachjustiert wird, wird das schon in absehbarer Zeit nicht gut ausgehen. Generell sollte hier die Empfehlung gelten, mehr auf sachlicher Grundlage miteinander zu reden.