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Räte haben am Dienstag neues Projekt auf dem Tisch Wohnkonzept für Senioren und Kinder

Von Carina Bosse 23.01.2015, 02:03

Auf einen Schlag rund 150 Einwohner mehr für Weddendorf - das könnte für die Stadt Oebisfelde-Weferlingen demnächst Realität werden. Ein Senioren- und ein Kinderdorf sollen dort nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander entstehen.

Oebisfelde-Weferlingen l Groß ist die Freude bei Bürgermeisterin Silke Wolf (Die Linke), dass es gelungen ist, zwei Investoren für eine bislang einzigartige Konzeption aus seniorengerechtem Wohnen und Kinderdorf in der Stadt Oebisfelde-Weferlingen zu interessieren.

Genauer gesagt besteht das Interesse am Bebauungsplan Lehmweg im Ortsteil Weddendorf. Auf einer Fläche von insgesamt rund 17000 Quadratmetern sollen eine Anlage für Betreutes Wohnen (7700 Quadratmeter) sowie ein Kinder- und Jugenddorf (9300 Quadratmeter) errichtet werden, wobei die jeweils überbaut Fläche deutlich kleiner ausfällt.

Bisher war es nach Aussagen der Bürgermeisterin schwierig, die Flächen des bestehenden Bebauungsplanes zu vermarkten, da die Grundstücke vom Eigentürmer her über Erbbaurecht zu vergeben sind.

"Nun haben wir zwei Vorhabenträger gefunden, die auf Teilflächen des Gebietes ihre Projekte in die Tat umsetzen wollen", sagt Silke Wolf.

Zum einen bietet eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen mit zirka 66 Wohneinheiten von je 50 bis 60 Quadratmeter großen Wohnungen rund 100 Senioren ein neues Zuhause. Vorgesehen ist eine besondere Gebäudeform mit einem Atrium sowie Gemeinschaftsräumen für unterschiedliche Nutzungen.

Da diese Form mit dem bisherigen Bebauungsplan Lehmweg nicht ganz konform geht, hat der Stadtrat in der kommenden Woche die Aufgabe, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Sondergebiet "Betreutes Wohnen" zu diskutieren und zu beschließen.

Parallel dazu läuft in unmittelbarer Nachbarschaft die Planung für ein Kinder- und Jugenddorf mit zirka elf Häusern, die um einen zentralen Platz angeordnet werden. Rund 52 Kinder und Jugendliche sollen in Wohngruppen in den Häusern betreut werden. Die Gruppen des Heimes werden nach Alter und sozialen Komponenten wie Jugendliche in Ausbildung oder schwangere Jugendliche auf die Häuser aufgeteilt. Ein Gemeinschaftsgebäude für Verwaltung, Lager, Küche, Bibliothek und Therapie komplettiert das Konzert.

Wegen der baulichen Nutzungsfaktoren macht sich wie schon beim betreuten Wohnprojekt eine Anpassung des Bebauungsplanes notwendig, was sich in der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für ein Sondergebiet Kinderdorf widerspiegelt.

"Diese beiden Konzepte in unmittelbarer Nachbarschaft bieten hervorragende Möglichkeiten für Interaktionen zwischen Jung und Alt", betont Silke Wolf die bisherige Einzigartigkeit in der Region.

Mit dem Landkreis Börde gab es diesbezüglich bereits Gespräche zwischen Planern, Vorhabenträgern und Vertretern der Stadt. In dessen Ergebnis wird die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes als jeweiliges Sondergebiet favorisiert. Das hätte für die Einheitsgemeinde den Vorteil, dass eine Umsetzung vertraglich festgeschrieben wird und im Fall der Nichtumsetzung der Bebauung eine Aufhebung des Bebauungsplanes erwirkt werden kann.