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Auszubildende der Bundesforst lichten Baumbestand an Wasserlöchern und werten Biotope auf Molche laichen im Butterwinkel

Von Burkhard Steffen 24.01.2015, 02:12

Im Wald des Butterwinkels bei Neuenhofe kreischten in dieser Woche die Motorsägen. Auszubildende der Bundesforst lichteten den dichten Baumbestand an bestehenden Biotopen aus.

Neuenhofe l Mehrere kleine Wasserlöcher gibt es inmitten des Baumbestandes im Butterwinkel bei Neuenhofe. Man glaubt es kaum, aber darin herrscht Leben. "Hier laichen bald Grasfrosch, Kammmolch und Bergmolch", kündigt Emanuel Walter an, der im Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt für den Naturschutz verantwortlich ist.

"Die Tiere lieben halb beschattete Gewässer", weiß auch Revierförster Holger Wille, "deshalb schneiden wir den Baumbestand an den Wasserlöchern frei." Die kleinen Tümpel verschwinden im Sommer. Sie trocknen aus. Erst mit den Niederschlägen im Herbst und Winter bilden sich die Wasserlöcher wieder und sind dann Lebensraum für Frösche und Molche.

Laubeintrag wird deutlich reduziert

Mit dem Auslichten des Baumbestandes an den Wasserlöchern wird auch der Laubeintrag deutlich reduziert. "Damit beugen wir einem Verlanden der flachen Tümpel vor", erläutert Holger Wille. Die ökologische Aufwertung dieser Biotope übernehmen Auszubildende des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt. "Während ihrer Ausbildung werden die Forstwirtlehrlinge in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Dabei lernen sie die unterschiedlichsten Sichtweisen der Forstwirtschaft kennen. Beispielsweise die Ökologie", sagt Revierförster Horst Schulze.

Die Ausbildung zum Forstwirt dauert drei Jahre. "Wir haben in jedem Ausbildungsjahr drei Lehrlinge, so dass gegenwärtig im Bundesforstbetrieb neun Azubis den Beruf eines Forstwirtes erlernen", informierte Schulze weiter.

Das Berufsbild ist sehr vielseitig. Kenntnisse über Waldbewirtschaftung und Landschaftspflege gehören ebenso dazu, wie Umweltschutz, Arbeitssicherheit oder Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht. Ein Schwerpunkt bei der Ausbildung ist die Ernte und Aufbereitung von Forsterzeugnissen. "Dazu gehören ein fachgerechter, boden- und bestandsschonender Holzeinschlag, die Holzvermessung und Holzsortierung", nennt Revierförster Horst Schulze einige Schwerpunkte.

Aber auch das Bedienen von Forstschleppern oder Rücketechnik erlernen die künftigen Forstwirte.

Körperliche Fitness und handwerkliches Geschick

Die Berufsausbildung erfolgt im dualen System, sowohl in anerkannten Ausbildungsstätten, als auch in mehrwöchigen Blöcken im Forstlichen Bildungszentrum in Magdeburgerforth.

"Um den vielseitigen und weitgefächerten Beruf eines Forstwirtes ausüben zu können, ist körperliche Fitness, technisches und mathematisches Verständnis sowie handwerkliches Geschick Voraussetzung. Wichtig ist auch Engagement, Verantwortungsbewusstsein sowie Verständnis und Liebe zu Natur und Landschaft", zählt Axel Schröder auf. Er ist einer der beiden erfahrenen Forstwirte, die den Lehrlingen bei der praktischen Ausbildung mit ihrem Erfahrungsschatz zur Seite stehen.

Noch bis Ende Januar können sich Interessenten für eine Ausbildung zum Forstwirt beim Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt in Dolle bewerben.